Filmregisseur Dresen erhält Theodor-Heuss-Preis

dpa/lsw Stuttgart. Der Filmregisseur Andreas Dresen wird mit dem Theodor-Heuss-Preis ausgezeichnet. Der 56-Jährige erzähle auf ehrliche und kraftvolle Weise Geschichten aus Ostdeutschland für ein gesamtdeutsches Publikum, erklärte die nach dem ersten Bundespräsidenten benannte Stiftung am Donnerstag in Stuttgart: „In Filmen wie „Gundermann“ oder „Als wir träumten“ macht Dresen das Selbstverständnis vieler Ostdeutscher mit Geschichten von Anpassung und Widerstand zum Thema.“ Plakative politische Aussagen seien ihm fremd. Der Preis wird am 25. April in Stuttgart vergeben.

Filmregisseur Dresen erhält Theodor-Heuss-Preis

Andreas Dresen, Filmregisseur. Foto: Michael Reichel/dpa/Archivbild

Im Film über den DDR-Liedermacher Gerhard Gundermann (1955-1998) wird in leisen Szenen erzählt, wie Gundermann mit seiner Vergangenheit umgeht. Der Baggerfahrer im Tagebau arbeitete zugleich mit dem Decknamen „Grigori“ als Stasi-Spitzel.

Mit der Auszeichnung solle der Blick auf den Zustand der demokratischen Verständigung in Deutschland 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gelenkt werden, hieß es weiter. „Spannungen zwischen Ost und West, Stadt und Land, jung und alt erschweren den Dialog.“ In einer freiheitlichen Demokratie bestehe aber die Chance der Verständigung, sagte Gesine Schwan, die Vorsitzende des Kuratoriums der Theodor-Heuss-Stiftung.

Die nach dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss (1884-1963) benannte Auszeichnung wird seit 1965 vergeben. Sie soll nach Angaben der Preisstifter „bürgerschaftliches Engagement würdigen und stärken“ sowie „Demokratie als Lebensform sichtbar machen“. Im vergangenen Jahr hatte die Präsidentin des Obersten Gerichts in Polen, Malgorzata Gersdorf, den Preis erhalten.