Unfall

Nächtlicher Busunfall - viele Verletzte, unklare Ursache

Mitten in der Nacht kippt ein Flixbus neben einer Autobahn um – 23 Verletzte und Menschen vieler Nationen sind betroffen. Was zu dem nächtlichen Unglück geführt hat, ist noch unklar.

Nächtlicher Busunfall - viele Verletzte, unklare Ursache

Per Kran sollte der verunfallte Bus geborgen werden.

Von von Christopher Hirsch, dpa

Röbel - Schuhe, Kopfhörer, Getränke und weitere Habseligkeiten liegen am Vormittag in der Böschung neben der Autobahn 19 in Mecklenburg-Vorpommern. Daneben der schwerbeschädigte Flixbus, der am Abend zuvor in Kopenhagen losgefahren war und nun von einem Kran aufgerichtet wurde. 

Kurz nach Mittag hätte der Doppeldecker laut Flixbus in Wien ankommen sollen. In der Nacht zuvor war er demnach gegen 22.00 Uhr per Fähre auf Fehmarn angekommen, bevor er Kurs auf Rostock und später Berlin nahm. Laut Polizei endete die Fahrt abrupt am frühen Morgen für die 54 Passagiere und zwei Busfahrer. 

Aus noch ungeklärter Ursache kam der Bus demnach gegen 2.40 Uhr bei Röbel rechts von der Fahrbahn ab und kippte um. Nach vorläufigen Zahlen der Polizei wurden 23 Menschen verletzt, davon einer schwer. Dieser Fahrgast wurde eingeklemmt und erst nach zwei Stunden befreit. Er wurde laut Polizei für eine Notoperation per Hubschrauber nach Berlin geflogen. Zunächst hieß es, er sei lebensgefährlich verletzt. Zum genauen Verletzungsstand oder der Identität - etwa dem Geschlecht - machte eine Polizeisprecherin später keine Angaben.

Fahrgäste mit vielen verschiedenen Nationalitäten

Die Leichtverletzten wurden laut Polizei in umliegende Krankenhäuser gebracht. Unverletzte Passagiere habe ein Bus der Mecklenburg-Vorpommerschen Verkehrsgesellschaft (MVVG) nach Röbel gebracht, sagte ein Sprecher des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Dort seien sie versorgt und teils von Angehörigen abgeholt worden. Einige traten demnach ihre Weiterreise selbst an. Flixbus organisierte zudem einen Ersatzbus, der Menschen samt Gepäck zum Zentralen Omnibusbahnhof nach Berlin bringen sollte.

Die Fahrgäste kamen nach Polizeiangaben aus vielen verschiedenen Ländern. Die Polizei nannte 20 verschiedene Nationalitäten, etwa Deutsche, Schweden, Dänen, Polen, Ukrainer, Franzosen, Italiener aber auch Syrer, Chinesen, Australier, Inder, Kanadier und Japaner. Dabei hätten viele auch ohne dänische Nationalität ihren Wohnsitz dort.

Unfallursache noch unklar

Zur Klärung der Unfallursache wurde die Dekra hinzugezogen. Außerdem sollten Vernehmungen der Fahrgäste und Busfahrer dabei helfen. Dafür müssen laut Polizei aber teils Dolmetscher organisiert werden, etwa weil die Busfahrer Georgier sind.

Laut Flixbus machte der Bus vorliegenden Daten zufolge zuletzt 1.45 Uhr eine Pause. Das Fahrzeug stamme aus dem Baujahr 2025. Der Fahrer verfüge über langjährige Fahrpraxis. "Wir stehen in engem Austausch mit der Polizei und den zuständigen Behörden vor Ort, um die Ursache des Unfalls schnell und umfassend aufzuklären." Sobald gesicherte Informationen zum Unfallhergang vorlägen, werde das Unternehmen diese transparent und zeitnah kommunizieren.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) schrieb auf der Plattform X: "Schrecklich. Ich wünsche allen Verletzten gute Besserung. Vielen Dank allen Einsatzkräften für ihr schnelles Handeln."

Im Laufe des Vormittags wurde der Bus unter anderem mit einem Kran geborgen. Nach stundenlanger Vollsperrung in Richtung Berlin wurde die Autobahn am frühen Nachmittag wieder freigegeben.

Nächtlicher Busunfall - viele Verletzte, unklare Ursache

Ein Flixbus ist von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gekippt.

Nächtlicher Busunfall - viele Verletzte, unklare Ursache

Ein Passagier galt als schwer verletzt.

Nächtlicher Busunfall - viele Verletzte, unklare Ursache

Die Reisenden haben laut Polizei viele verschiedene Nationalitäten.

Nächtlicher Busunfall - viele Verletzte, unklare Ursache

Zwei Busfahrer waren laut Polizei an Bord.

Nächtlicher Busunfall - viele Verletzte, unklare Ursache

Unverletzte Passagiere sollte ein Ersatzbus nach Berlin bringen.