Forscher: Fußgänger besser schützen - Anfahrstopp für Lkw

dpa Münster. Der tote Winkel rechts neben einem Bus oder Lastwagen hat schon viele Radfahrer und Fußgänger das Leben gekostet. Unfallforscher haben genauer auf die Unfälle mit Passanten hingeschaut.

Forscher: Fußgänger besser schützen - Anfahrstopp für Lkw

Ein zerstörtes Fahrrad unter den Hinterrädern eines Lkw. Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Unfallforscher haben zum besseren Schutz von Fußgängern im Straßenverkehr einen automatischen Anfahrstopp-Assistenten für schwere Lastwagen gefordert.

Aus einer am Donnerstag in Münster vorgestellten Studie geht hervor, dass Fußgänger bei Unfällen mit Lkw vor allem frontal oder seitlich von einem geradeaus fahrenden Lastwagen erfasst werden. Das größte Problem seien für den Fußgänger überraschend anfahrende Lkw im Stop-and-Go-Verkehr oder auch Müllfahrzeuge, berichtete der Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV), Siegfried Brockmann.

Die Notbremstechnik für Lkw müsse daher so optimiert werden, dass sie Fußgänger nicht nur sicher erkenne, sondern auch das Anfahren automatisch stoppe, wenn sich ein Fußgänger oder Radfahrer im kritischen Bereich befinde. Das Sichtfeld der Lkw-Fahrer sei zudem häufig durch Gardinen, Deko oder Namensschilder eingeschränkt, kritisierte der UDV.

Laut amtlicher Statistik kamen 2018 im Straßenverkehr 458 Fußgänger ums Leben. 54 von ihnen starben bei einem Unfall mit einem Lastwagen über 3,5 Tonnen, 148 Personen wurden schwer verletzt.