Viele Gruppierungen in Frankreich wollen heute ihrem Ärger gegen die politischen Verhältnisse Luft machen - unter anderem im Elsass. Was ist zu erwarten?
In Frankreich werden landesweite Proteste erwartet.
Von red/dpa/lsw
In vielen Städten und Gemeinden in Frankreich, darunter im Elsass, werden heute Demonstrationen und Streiks erwartet. Auch auf Blockade- und Sabotageaktionen macht sich das Land gefasst. Ob im Verkehr, beim Einkaufen, in Unternehmen oder Bildungseinrichtungen - es könnte so manche Einschränkungen geben. Die Behörden sind in Alarmbereitschaft.
Die Proteste richten sich insbesondere gegen die im Sommer vorgeschlagene Sparpolitik des nun gestürzten Premiers François Bayrou.
Der regionale Zugverkehr im Elsass soll nach Angaben der französischen Bahn SNCF leicht beeinträchtigt sein. Sie empfiehlt, Bahnverbindungen auf den Webseiten TER Grand Est, SNCF Connect oder per Handy-App zu überprüfen. Hochgeschwindigkeitszüge sollen jedoch nicht von Störungen betroffen sein.
Demonstrationen in Straßburg geplant
Unter anderem in Straßburg sind regionalen Medien zufolge Demonstrationen geplant. Das öffentliche Nahverkehrsunternehmen der Stadt kündigte einen eingeschränkten Fahrplan für den Tag an. Die Tram-Linien fahren in teils deutlich langsamerem Takt und nur von 5 bis 22 Uhr.
Auch die Abläufe an französischen Flughäfen könnten ins Stocken geraten, warnte die französische Zivilluftfahrtbehörde DGAC. Darüber hinaus soll es in Unternehmen und an Universitäten französischen Medien zufolge Protestaktionen geben.
Flughäfen betroffen
Das genaue Ausmaß der Proteste ist dabei ungewiss. Der französische Innenminister Bruno Retailleau kündigte an, 80.000 Polizeikräfte zu mobilisieren und entschieden gegen Blockade-Aktionen durchzugreifen. Sicherheitskräfte sollen bereits ab dem Vorabend im Einsatz sein.
Der Aufruf „Bloquons tout“ (Lasst uns alles blockieren) verbreitete sich nach der Vorstellung eines Sparhaushaltes der bisherigen Regierung, die am Montag infolge einer verlorenen Vertrauensabstimmung gestürzt wurde. Wer genau hinter der Bewegung steht, ist unklar. Unter anderem linke Gruppen, im Elsass auch Gelbwesten-Gruppierungen und Gewerkschaften riefen zur Beteiligung auf.