Frauenanteil in Topetage städtischer Firmen leicht gesunken

dpa/lsw Friedrichshafen. In größeren börsennotierten Firmen sollen mehr Frauen in Spitzenpositionen vorrücken. Welche Chancen haben Managerinnen auf einen Einzug in die Führungsetage städtischer Unternehmen?

Frauenanteil in Topetage städtischer Firmen leicht gesunken

Eine Frau steht in einem Büro am Fenster und telefoniert. Foto: Annette Riedl/dpa/Illustration

Frauen sind in der Topetage von kommunalen Unternehmen in Baden-Württemberg einer Studie zufolge schwächer vertreten als in vielen anderen Bundesländern. Nur 15,9 Prozent der Top-Managementposition in städtischen Betrieben sind mit einer Frau besetzt, wie aus einer Auswertung der Zeppelin Universität Friedrichshafen hervorgeht. Das sind 1,2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Der Südwesten belegt damit erneut den elften Platz in der Rangliste der Länder.

Unter den 69 untersuchten Städte belege wie in den Vorjahren Freiburg mit einem Anteil von 33,3 Prozent einen Platz in der Spitzengruppe. Karlsruhe liege mit 21,9 Prozent in der oberen Hälfte. Mannheim befinde sich mit 16,3 Prozent und einem Rückgang um 2,1 Prozentpunkte noch im Mittelfeld. Stuttgart komme bei einem Minus von 2,3 Punkten auf 6,5 Prozent. In Heidelberg habe es im Untersuchungszeitraum März/April 2021 keine weiblichen Führungskräfte gegeben.

Spitzenreiter ist der Studie zufolge erneut das hessische Offenbach mit einem Frauenanteil von 47,8 Prozent in den Topetagen. „Insgesamt zeigen die Zahlen, dass etwas getan werden muss, wenn die Politik, die von ihr formulierten Ziele zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern ernst nimmt“, sagte Studienleiter Ulf Papenfuß. „Ein zentraler Schritt ist die Etablierung eines Public Corporate Governance Kodex in jeder Gebietskörperschaft.“ Darin sollte auch festgehalten werden, dass das Top-Management auch für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb der Unternehmensspitze Zielgrößen festlegt.

Die Studie untersuchte insgesamt 1974 öffentliche Unternehmen, davon 1466 in 69 Städten. Verglichen wurden Stadtstaaten, Landeshauptstädte und die vier größten Kommunen je Bundesland.

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