Friedensbewegung verlagert Ostermärsche ins Netz

dpa/lsw Stuttgart. Die traditionellen Ostermärsche für Frieden und Abrüstung auf Baden-Württembergs Straßen sind angesichts der Corona-Krise abgesagt worden. Die Veranstalter haben stattdessen zu Protesten von zu Hause aus aufgerufen. Die Menschen sollen Friedensfahnen oder Transparente von Balkonen und aus Fenstern hängen und Fotos der Aktionen im Netz posten, wie es vom Friedensnetz Baden-Württemberg am Montag in Stuttgart hieß.

Friedensbewegung verlagert Ostermärsche ins Netz

Teilnehmer an einem Ostermarch halten Fahnen der internationalen Friedensbewegung in die Höhe. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Die Ostermärsche finden jährlich von Karfreitag bis Ostermontag statt. Geplant waren Kundgebungen unter anderem in Stuttgart, Ulm, Heidelberg und in Überlingen am Bodensee. Die Veranstalter hatten Tausende Menschen erwartet.

Die Wurzeln der Ostermärsche liegen im Protest gegen das atomare Wettrüsten während des Kalten Krieges. In den 1950er Jahren gingen erstmals Pazifisten in England auf die Straße. Zum ersten Ostermarsch in der Bundesrepublik kamen 1960 etwa 1000 Menschen. Einen Höhepunkt erreichte die Bewegung in den 1980er Jahren, als Hunderttausende gegen den Nato-Doppelbeschluss und eine Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland protestierten.