In Syrien und noch mehr im Jemen leiden die Menschen seit Jahren unter dem Krieg. Die Chancen, dass das Kämpfen, Schießen und Töten ein Ende findet, waren nie so gut wie jetzt. 2019 könnte in beiden Ländern ein wenig Ruhe einkehren – echter Frieden ist allerdings fern, auch dann, wenn nicht mehr geschossen wird.
Und der Preis ist hoch. In Syrien hat das Assad-Regime mit russischer Unterstützung die Rebellen weitgehend marginalisiert. Der Diktator, der Fassbomben auf sein eigenes Volk werfen ließ und dessen Generäle nicht vor dem Einsatz von Giftgas zurückschreckten, wird aller Voraussicht nach weiter im Präsidentenpalast sitzen. Der Westen wird lernen müssen, damit umzugehen. Und die Aufständischen im Land, die keine Kraft und keine Struktur mehr haben, um sich zu wehren, sind nur vorübergehend besiegt. Sie werden daran arbeiten, die Kräfte neu zu bündeln.
Brüchig wird auch jeder Waffenstillstand im Jemen werden. Ähnlich wie in Syrien ist der Konflikt ein Stellvertreterkrieg – und nicht alle Konfliktbeteiligten haben ein nachhaltiges Interesse am Frieden. Den Kindern im Jemen wäre jede Besserung zu wünschen. Fast 100 000 sind in den letzten Jahren verhungert. (cgo)