Corona-Krise brockt Tui Milliardenverlust ein

dpa Hannover. Der Tui-Konzern hatte in den zurückliegenden Monaten schwer mit den Buchungsrückgängen und Corona-Einschränkungen im Luftverkehr zu kämpfen. Die Geschäftszahlen für April bis Juni fallen entsprechend heftig aus - aber es gibt auch neue Hilfen aus Berlin.

Corona-Krise brockt Tui Milliardenverlust ein

Buchungsrückgänge und Corona-Einschränkungen im Luftverkehr: Der Tui-Konzern legt eine erste Zwischenbilanz der vergangenen Monate vor. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Der Reisestopp wegen der Corona-Pandemie hat den weltgrößten Tourismuskonzern Tui tief in die roten Zahlen gerissen.

Weil das Unternehmen im dritten Geschäftsquartal von April bis Juni fast alle Urlaubsreisen absagen musste, verlor Tui unterm Strich rund 1,4 Milliarden Euro.

Dies teilten die Hannoveraner mit. Ein Jahr zuvor hatte Tui knapp 23 Millionen Euro Gewinn eingefahren. Der Umsatz sackte nun um 98,5 Prozent auf 72 Millionen Euro ab, so dass das Geld für die Deckung der Betriebskosten nicht ausreichte.

Vorstandschef Fritz Joussen hofft, den Abfluss im laufenden Sommerquartal bis Ende September stoppen zu können. Dazu braucht der Konzern möglichst viele Urlauber.

Seit der Wiederaufnahme der Reisen seien 1,7 Millionen Neubuchungen eingegangen, hieß es. Um die Krise zu überstehen, hat sich Tui inzwischen Staatshilfen im Umfang von drei Milliarden Euro gesichert. Außerdem hat der Vorstand ein umfangreiches Sparprogramm angeschoben.

Am Mittwoch hatte Tui bekanntgegeben, dass ein im April gewährter Kredit der Förderbank KfW um weitere 1,05 Milliarden Euro aufgestockt werden soll. Überdies sollen 150 Millionen Euro über eine Wandelanleihe an Tui gehen, die der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes zeichnet. Solche Anleihen können vom Besitzer unter bestimmten Bedingungen in Aktien umgetauscht werden. So könnte der Bund mit bis zu neun Prozent bei Tui als Miteigentümer einsteigen.

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