Frischekur für den Juxkopfturm

Das Spiegelberger Wahrzeichen soll im Frühjahr saniert werden. Weil das eine kostspielige Angelegenheit ist, sammelt der Schwäbische Albverein hierfür Spenden.

Frischekur für den Juxkopfturm

Für den Albverein ist der Juxkopfturm ein Aushängeschild.

Von Lorena Greppo

Spiegelberg. Seit Beginn der Coronapandemie ist der Juxkopfturm in Spiegelberg nicht mehr für die Allgemeinheit zugänglich. Inzwischen ist sogar das Gebiet rund um das 22 Meter hohe Bauwerk gesperrt – allerdings aus anderen Gründen. Es handelt sich um eine Sicherheitsmaßnahme, denn eine Sanierung ist nötig. „Es ist nicht so, dass er bald einstürzen würde“, erklärt Ernst Bednjak, Vorsitzender der Ortsgruppe Juxkopf des Schwäbischen Albvereins, augenzwinkernd. „Wir können den Turm aber erst wieder aufmachen, wenn er renoviert ist.“ Als er oben am Turm etwas befestigt habe, sei ihm aufgefallen, dass „das Holz beträchtlich wackelt“. Zimmerleute hätten das Bauwerk daraufhin begutachtet. Das Gebälk müsse erneuert werden, ebenso die Außenverschalung an drei Seiten. „Die Westseite haben wir vor etwa zwölf Jahren renoviert“, berichtet Bednjak.

So eine umfangreiche Sanierung kostet natürlich auch einiges, von gut 100000 Euro gehen die Verantwortlichen aus. Als Eigentümer kommt der Albverein dafür auf. Weil dies aber ein enormer Posten zu stemmen ist für einen Verein, hat die Ortsgruppe Juxkopf nun einen Spendenaufruf gestartet. „Wir sind froh um jeden Euro, der reinkommt“, sagt Ernst Bednjak. Auch sei man auf der Suche nach möglichen Sponsoren. Die Arbeiten sollen im März beginnen, etwa vier bis sechs Wochen sind dafür veranschlagt. Das Holz für das Innenleben des Turms ist schon da, es wurde mit einem mobilen Sägewerk zurechtgesägt. Weil für die Außenverschalung Lärchenholz genommen wird und dieses keinen Farbanstrich bekommt, werde der Turm nach der Sanierung wohl etwas heller sein, erklärt Bednjak. Die Entsorgung der alten, lackierten Bretter werde wiederum nicht günstig.

Überhaupt bringen die geplanten Arbeiten so manche Herausforderung mit sich. Schließlich muss das 22 Meter hohe, konisch zulaufende Gebäude hierfür eingerüstet werden. Zudem seien die Witterungsbedingungen keine einfachen, prophezeit Bednjak: „Der Wind wird bei den Arbeiten da oben ganz schön zu schaffen machen.“ Die Vereinsmitglieder sind dennoch guter Hoffnung, dass das Wahrzeichen der Gegend bis zur kommenden Saison wieder fertig und begehbar ist. Denn normalerweise – wenn nicht gerade eine Pandemie das verhindert – ist der Turm jeden Sonntag von April bis Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich. Wer keine Höhenangst hat, kann von der Aussichtsplattform auf 18 Metern den Ausblick bis zur Ostalb, dem Mainhardter und Murrhardter Wald, bei richtigem Wetter auch bis auf die Schwäbische Alb und ins Heilbronner Tal genießen. Die Bewirtung mit Kaffee, Kuchen und Getränken übernimmt der Schwäbische Albverein, außerdem gibt es hinter dem Turm noch eine Grillstelle. Insofern ist es wenig verwunderlich, dass der Juxkopfturm in der Region ein beliebtes Ausflugsziel ist. Gerade Familien legten hier oft eine Pause ein. 2019 hat der Albverein etwa 1600 Besucher gezählt. „Unser größtes Highlight ist die Hocketse am ersten Mai“, berichtet Ernst Bednjak. Diese erfreue sich besonders regen Besuchs. 2022 soll sie dann wieder stattfinden können – am frisch renovierten Juxkopfturm.

Zweithöchster Turm im Rems-Murr-Kreis

Geschichte Der Schwäbische Albverein errichtete 1932 auf dem 533 Meter hohen Juxkopf einen hölzernen Aussichtsturm auf einem Betonsockel. Der Turm ist bereits der dritte Bau an dieser Stelle: Der erste Vorgängerbau entstand 1882. Er wurde 1902 wegen Baufälligkeit abgerissen und durch einen neuen Turm ersetzt. Neben dem Turm wurde 1936 das Wanderheim Juxkopfhütte gebaut.

Andere Türme Der Juxkopfturm ist der zweithöchste im Rems-Murr-Kreis, höher liegt nur der Fernmeldeturm auf der Hohen Brach in Großerlach (586 Meter). In der Umgebung gibt es noch zwei weitere Holztürme in ähnlicher Bauweise wie der Juxkopfturm: der Steinknickleturm in Wüstenrot-Neuhütten (527 Meter) und der Hagbergturm in Gschwend (585 Meter).