Fröhliches Markttreiben

Großer Ansturm bei der Fleckaweihnacht in Steinbach, dem Weissacher Weihnachtsmarkt und der Mühlenweihnacht Kirchenkirnberg

Steinbacher Fleckaweihnacht zugunsten des Kinderhospizes Pusteblume, Weissacher Weihnachtsmarkt und die Mühlenweihnacht in Murrhardt-Kirchenkirnberg: Das sind einige der Weihnachtsmärkte am Wochenende, zu denen zahlreiche Besucher kamen.

Fröhliches Markttreiben

Der Weissacher Weihnachtsmarkt lockt die Besucher in Scharen an. Den Gästen wird ein reizvolles Rahmenprogramm geboten, wie hier der Auftritt eines Kinderchors. Fotos: A. Becher

Von Carmen Warstat, Andreas Ziegele und Ute Gruber

BACKNANG/WEISSACH IM TAL/MURRHARDT. Klein, aber sehr fein und individuell präsentierte sich die nunmehr achte Fleckaweihnacht in Steinbach. Besonders stolz ist man hier darauf, dass alle Einnahmen an das Kinderhospiz Pusteblume gehen. Im letzten Jahr kamen so etwa 1800 Euro zusammen. Die Steinbacher Dorfgemeinschaft ist sich einig: Für den guten Zweck lohnt ihre Initiative. Den Auftakt des besinnlichen Markttreibens bildete ein Gottesdienst in der evangelischen Kirche St. Stephanus, bei dem der Chor Songs and More zusammen mit einer achtköpfigen Band die Gäste einstimmte und Pfarrerin Ulrike Heinrich das Motto des dritten Advents in Erinnerung brachte. Dann ging es hinaus in die inzwischen hereingebrochene Dunkelheit zu den Düften und romantischen Lichtern. Vereine und Privatpersonen hatten für eine unvergleichliche Atmosphäre gesorgt. Sie hatten ein vielseitiges kulinarisches Angebot vorbereitet und allerlei Selbstgemachtes für Heim und Küche mitgebracht. Miriam Rienth vom Organisationsteam dankte in einer kurzen Ansprache den vielen Helfern und begrüßte die in diesem Jahr neu hinzugekommenen Initiativen. Besonders auch an die Kinder hatte man in Steinbach gedacht und einige Höhepunkte für sie vorbereitet. So durfte beim Stand der freiwilligen Feuerwehr Stockbrot geröstet werden. Kinderschminken und Tattookleben wurden geboten sowie Weihnachtsgeschichten vorgetragen.

In gemütlicher Atmosphäre bei Kerzenlicht und Punschduft las Katja Massa zum Bilderbuchkino auf der Leinwand die Geschichte einer Postkuh, „Lieselotte im Schnee“ sowie „Ein kleines Stück vom Glück“ vor, und Kinder und Erwachsene waren ganz Ohr. Ebenfalls für Klein und Groß hatte die Eisenbahnausstellung geöffnet. „Kinder bringen Licht ins Dunkel“, lautete das Motto des Auftritts der Allerjüngsten: Die Kindergartenkinder bescherten den Gästen des Weihnachtsmarkts Kerzenlicht, Gesang und Plätzchen. Eine Geste, die Erzieherin Andrea Kümmel symbolisch verstanden wissen möchte. Und natürlich schaute auch der Nikolaus vorbei. Gegen Ende des kleinen Markts auf dem alten Steinbacher Schulhof schließlich spielte der Musikverein des Nachbardorfs Sachsenweiler Weihnachtslieder.

Besser hätten es die Verantwortlichen nicht planen können: Zur Eröffnung des Weissacher Weihnachtsmarkts am Sonntagmorgen verzauberte der Neuschnee die Stände der Vereine und Institutionen. Aber bereits am Samstagabend gab es rund um das historische Rathaus fast keinen Platz mehr für Besucher, so dicht war das Gedränge. Begonnen hatte der 33. Weihnachtsmarkt der Gemeinde schon am späten Samstagnachmittag. Und der Andrang der Besucher war so groß, dass an einigen Ständen Verpflegungsengpässe auftraten, die dann aber schnell behoben werden konnten. So zum Beispiel am Stand des Vereins „D’Wodabacher Gaudi“ aus Wattenweiler. Der Schwedenpunsch, der für beide Tage disponiert war, ging um 19 Uhr dem Ende entgegen, sodass man sich entschied, noch einmal Zutaten nachzukaufen, um die Versorgung der Gäste sicherzustellen. Ein besonderer Höhepunkt war am späteren Abend eine Feuershow unter dem Motto „Faszinierende Welt der Flammen“. Die Vielseitigkeit dieses Elements wurde dabei eindrucksvoll demonstriert.

Am Sonntag eröffnete am späten Vormittag Bürgermeister Ian Schölzel vor dem Bürgerhaus den Weihnachtsmarkt offiziell. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung durch Lieder des Gesangvereins Sängerlust Oberweissach. Und schon wieder waren jede Menge Menschen auf den Beinen, um das besondere Flair dieses kleinen aber feinen vorweihnachtlichen Markts zu genießen. Eindeutig in die Karten gespielt hatte den Veranstaltern das Wetter mit Neuschnee. Sogar für einen Minischneemann reichte die weiße Pracht. Die Volleyballabteilung der SG Weissach schmückte damit einen ihrer Stehtische, und gerne gesellten sich Besucher zu ihm. Für die Kinder wurde ebenfalls ein attraktives Rahmenprogramm geboten: In der Ortsbücherei gab es ein Bilderbuchkino und auf dem Marktplatz konnte Karussell gefahren werden. Überhaupt: Es sind viele Familien mit Kindern auf diesem Weihnachtsmarkt unter den Gästen.

Die schönsten Stände

werden prämiert

Traditionell wurden die schönsten Stände auf dem Weissacher Weihnachtsmarkt prämiert. Eine Jury unter der Leitung von Ian Schölzel und mit der Unterstützung von Madelaine Weber vom Haupt- und Ordnungsamt und deren Lebenspartner wurden alle Stände begutachtet und bewertet. Den ersten Platz und die Geldprämie in Höhe von 100 Euro sicherte sich die Grundschule an der Weissach mit ihrem, wie Schölzel sagte, „schief stehenden Stand“. Der Bürgermeister lobte dabei vor allem den Einsatz der Schüler beim Aufbau des Stands. Zum ersten Mal dabei und dann gleich auf dem zweiten Platz landete der Stand der zweiten Weissacher Schule. Die Ganztagsschule Oberweissach, demnächst eine Naturparkschule, freute sich über diesen Erfolg und die Urkunde. Nach jahrelangen Bemühungen hat es nun auch ein Verein auf das Podest geschafft, der seinen Stand Jahr für Jahr verschönert hat und nun mit dem dritten Platz belohnt wurde: der Unterweissacher Carnevals-Club hatte seinen Stand mit so zahlreichen Tannenzweigen dekoriert, dass diese letztendlich den Ausschlag für die Entscheidung der Jury gaben.

Für Kinder und ihre Familien war die Kirchenkirnberger Mühlenweihnacht ein echter Gewinn: Auf dem großen Gelände ohne Verkehr gab es jede Menge zu entdecken. Die Naturparkführer Walter Hieber und Manfred Krautter sowie Anja und Timo Hübner, Bewohner der Glattenzainbachmühle, und ihre Helfer hatten ein Programm mit zahlreichen Mitmach-, Spiel- und Spaßangeboten auf die Beine gestellt. Ob Christbaumweitwurf, Gutsles-Memory, Gedichtewald, Basteln mit Naturmaterialien – es war für jeden etwas dabei. Sinnliche Genüsse und Entschleunigung standen am Wochenende hoch im Kurs. Und die Mühle war zudem stimmungsvoll beleuchtet.

Fröhliches Markttreiben

Bei der Mühlenweihnacht in Kirchenkirnberg konnten es sich die Besucher gut gehen lassen und entspannen, Kinder das Gelände genussvoll erkunden. Foto: J. Fiedler

Fröhliches Markttreiben

Kinder rösten Stockbrot am Stand der freiwilligen Feuerwehr in Steinbach.

Fröhliches Markttreiben

Die Sängerlust Oberweissach wirkte bei der Eröffnung des Weissacher Weihnachtsmarkts mit.