Symbolfigur des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Früherer WDR-Intendant Fritz Pleitgen ist tot

Der Journalist und frühere Intendant des Westdeutschen Rundfunks Fritz Pleitgen ist tot. Er starb im Alter von 84 Jahren in Köln. Ein Überblick über sein Leben und Wirken.

Früherer WDR-Intendant Fritz Pleitgen ist tot

Fritz Pleitgen starb im Alter von 84 Jahren (Archivbild).

Von dpa/lkr

Der Fernsehjournalist und frühere WDR-Intendant Fritz Pleitgen ist tot. Er starb am Donnerstagabend im Alter von 84 Jahren in Köln, wie der WDR mitteilte. Im Juni 2020 hatte er über die Deutsche Krebshilfe mitgeteilt, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt war. Bis zu seinem Tod hatte er in Bergisch Gladbach gelebt.

Pleitgen galt als Symbolfigur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Garant für glaubwürdigen Journalismus im Fernsehen. Er war lange Zeit ARD-Korrespondent, unter anderem in Moskau und Washington.

Über Twitter sprechen bereits die ersten ehemaligen Kollegen von Pleitgen ihr Beileid aus. Darunter unter anderem Tina Hassel, die Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios. „Noch ein Großer geht“, schrieb sie.

Noch ein Großer geht! Friedrich #Pleitgen ist tot. Ich habe lange mit und unter ihm arbeiten dürfen und immens viel von ihm gelernt. Wie traurig! Herzliches Beileid für seine Familie — Tina Hassel (@TinaHassel) September 16, 2022

Pleitgens letztes Großprojekt

Sein letztes Großprojekt war die Kulturhauptstadt Ruhr.2010. Hier war er von 2007 bis 2011 Vorsitzender der Geschäftsführung und als solcher „das Gesicht des Reviers“ im Kulturhauptstadtjahr. Es ging ihm darum, überholte Vorstellungen vom einstigen „Kohlenpott“ abzubauen und neue Bilder vom Ruhrgebiet um die Welt zu schicken. Als im Kulturhauptstadt-Jahr 21 Menschen bei der Loveparade-Katastrophe starben, fuhr Pleitgen als einer von wenigen sofort an die Unglücksstelle und räumte öffentlich eine moralische Mitverantwortung ein.

Pleitgen hinterlässt seine Frau, drei Söhne und eine Tochter. Sein Sohn Frederik Pleitgen ist ebenfalls Fernsehjournalist. Als er 2018 als CNN-Korrespondent nach Moskau ging, gestand der Vater: „Ich beneide ihn darum.“