Zum Zeitpunkt dieser Aufnahme war die Wasserqualität des Eisenbachsees noch in Ordnung. Seit Mittwoch hat sich die Lage deutlich verschlechtert. Foto: Landratsamt Rems-Murr-Kreis
Alfdorf. Das Gesundheitsamt des Rems-Murr-Kreises und die Gemeinde Alfdorf haben für den Eisenbachsee bei Alfdorf ein Badeverbot ausgesprochen. Der Grund hierfür sind Blaualgen, die gesundheitsgefährdend sein können.
Im Eisenbachsee wurden laut einer Pressemitteilung des Landratsamts Rems-Murr-Kreis bereits am Mittwoch die ersten Proben auf Verdacht entnommen. Parallel dazu wurde eine Badewarnung ausgesprochen. Da sich die Lage verschärft hat, haben Gemeinde und Gesundheitsamt am gestrigen Freitag bis auf Weiteres ein Badeverbot ausgesprochen. Am Montag, 18. August, werden weitere Proben entnommen.
Trübes Wasser und deutlich sichtbare Schlieren in Blau und Grün: Am vergangenen Mittwoch erhielt das Gesundheitsamt des Rems-Murr-Kreises von der Gemeinde Alfdorf die Information über eine optische Auffälligkeit des Eisenbachsees. Das Gesundheitsamt entnahm noch am selben Tag Proben auf Cyanobakterien und deren Toxine aus dem Eisenbachsee. Die Auswertung der Mikroskopie durch das Landesgesundheitsamt ergab einen dominanten Nachweis von Cyanobakterien. Als Blaualgen werden sogenannte Cyanobakterien bezeichnet, die typische „Algenblüten“ aufweisen und einen Giftstoff (Toxin) produzieren, das sogenannte Microcystin.
Besonders Kleinkinder und Kinder sind gefährdet
Kommt es zu äußerlichem Kontakt mit Blaualgen oder gar zum Verschlucken von Wasser, das mit Blaualgen belastet ist, kann dies zu folgenden Krankheitssymptomen führen: Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen, Ohrenschmerzen, Durchfall, Fieber, Atemwegserkrankungen und allergische Reaktionen. In seltenen Fällen beziehungsweise auch beim Verschlucken größerer Mengen von mit Blaualgen belastetem Wasser kann es durch die Microcystine auch zu Leberentzündungen kommen. Besonders Kleinkinder und Kinder sind gefährdet, solche Beschwerden zu entwickeln. Die Wahrscheinlichkeit, Beschwerden zu entwickeln, ist von der Algenmenge und der von diesen Algen produzierten Giftstoffkonzentration abhängig.
Algenblüten treten in nährstoffreichen, langsam fließenden, stehenden oder rückgestauten Gewässern auf. Je flacher das Wasser ist und je geringer die Verdünnung durch weniger belastetes Wasser, desto schneller können sich Blaualgen vermehren. Man erkennt diese „Algenblüte“ meist bereits mit bloßem Auge durch eine Trübung des Wassers, durch Geruchsbildung und durch bläulich-grünliche Schlierenbildung auf dem Wasser. Als grober Anhalt kann die Verminderung der Sichttiefe auf unter einem Meter gelten.
Sollte es nach Kontakt mit blaualgenhaltigem Wasser zu oben genannten Symptomen kommen, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht und dieser auf den Blaualgenkontakt hingewiesen werden. lra