Für eine Handvoll Euro

TatortDie Westernpersiflage „Der höllische Heinz“ aus Weimar

Von Gunther Reinhardt

Vorschau - Mit der Weimarer Westernpersiflage „Der höllische Heinz“ beginnt das „Tatort“-Jahr albern.

Für eine Handvoll Euro

Stuttgart Weimar ist nicht Laramie, Thüringen nicht der Wilde Westen. Indianer gibt es hier aber trotzdem. Zumindest wurde gerade einer tot aus der Ilm gefischt. Und so machen sich Kira Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) auf den Weg ins Western­kulissendorf El Doroda, um herauszufinden, wer den Häuptling Einsamer Wolf in den Fluss geworfen hat.

Offenbar genügt es Murmel Clausen und Andreas Pflüger nicht mehr, sich in ihren Weimarer „Tatort“-Drehbüchern über Krimikonventionen lustig zu machen. Jetzt knöpfen sie sich auch das Westerngenre vor, lassen kein Cowboy-, Bar­damen-, Gesetzlosen- und Revolverheldenklischee aus und machen sich einen Spaß daraus, Schauspieler Sätze sagen zu lassen wie: „Diese Stadt ist nicht groß genug für uns beide!“

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Die Desperados in El Doroda sind eine Rockerbande. Statt skrupelloser Rancher gibt es geldgierige Bauunternehmerinnen. Ein Geowissenschaftsprof der Uni Tübingen sucht nach Gold. Peter Kurth ist als Boss der Westernstadt Ehrengast bei einer nächtlichen Lynchparty. Und während Lessing den Sheriff mimt, wird für Kira Dorn ein Traum wahr: Sie darf sich nämlich als Cowgirl verkleiden, undercover ermitteln und für kurze Zeit ganz vergessen, dass sich die Schwiegermutter zum Besuch angekündigt hat.