Ex-Fußballtrainer wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht

dpa/lsw Freiburg. Ein früherer Fußball-Jugendtrainer soll Kinder, die er trainierte, sexuell missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft will mehr als nur eine Haftstrafe für den Ex-Trainer.

Ex-Fußballtrainer wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht

Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa/Archivbild

Wegen jahrelangen sexuellen Missbrauchs von Kindern hat vor dem Landgericht Freiburg der Prozess gegen einen früheren Jugendtrainer von Fußballmannschaften begonnen. Der 31 Jahre alte Deutsche habe sich in mindestens 21 Fällen an Jungen vergangen, sagte Oberstaatsanwalt Eckart Berger zum Prozessauftakt am Dienstag. Neben einer Haftstrafe sei Sicherungsverwahrung möglich. Der Angeklagte habe seit seiner Jugend sexuelles Interesse an männlichen Kindern. Dies stelle eine Gefahr für die Allgemeinheit dar.

Die Taten ereigneten sich der Anklage zufolge in den Jahren 2007 bis 2018. Die Opfer der Verbrechen seien damals 9 bis 14 Jahre alt gewesen. Der Mann habe sie in den verschiedenen Kinder- und Jugend-Fußballmannschaften, die er trainierte, kennengelernt. Trainiert habe er bis 2019 Mannschaften in Freiburg und Karlsruhe.

Zu den Taten sei es unter anderem in Trainingslagern der Mannschaften gekommen, sagte der Staatsanwaltschaft. Zudem soll der Mann in einer Umkleidekabine der Mannschaft in Karlsruhe mit seiner dort versteckten Handy-Kamera Fotos von nackten Kindern gemacht haben.

Für weite Teile des Prozesses wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Als Grund nannte das Gericht den Schutz der Persönlichkeitsrechte des Angeklagten. Dieser äußerte sich am Dienstag zu seiner Person und zu den Vorwürfen, bestätigte sein Anwalt. Weitere Angaben machte er nicht.

Auf die Spur des Mannes kamen Ermittler nach einem Hinweis von US-Behörden. Diese hatten von ihm ins Netz gestellte Dateien mit Kinderpornos entdeckt. Der Mann wurde in Freiburg festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft. In seiner Wohnung fand die Polizei den Angaben zufolge mehr als 2000 Dateien mit Kinderpornos.

Der Prozess wird fortgesetzt. Geplant sind laut dem Gericht zunächst fünf Verhandlungstage. Ein Urteil könnte es demnach Anfang Juli geben (Az.: 6 KLs 100 Js 38980/18).