Die Landesregierung von Baden-Württemberg verweigert die Offenlegung detaillierter Geburtenzahlen einzelner Kliniken. Welche Gründe dahinterstecken und welche Folgen das hat.
In fünf Jahren gab es etwa 100.000 Geburten. (Symbolbild)
Von Felix Mahler
Die Landesregierung von Baden-Württemberg hält an ihrer Linie fest, detaillierte Geburtenzahlen einzelner Kliniken nicht offenzulegen. In der Antwort vom Dienstag auf eine Kleine Anfrage der SPD-Abgeordneten Dorothea Kliche-Behnke und Florian Wahl verweist das Sozialministerium auf das Statistikgeheimnis und den Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen.
Keine Daten zu außerklinischen Geburten
Demnach erfasst das Statistische Landesamt zwar die Geburten in den Krankenhäusern, darf sie aber nicht für einzelne Häuser oder Landkreise veröffentlichen. Zulässig sei lediglich eine Auswertung auf Landesebene und nach Versorgungsstufen der Geburtshilfe. Für die Jahre 2019 bis 2024 weist das Ministerium landesweit zwischen rund 96.700 und 110.600 Geburten aus.
Außerklinische Geburten kann das Ministerium nach eigenen Angaben nicht beziffern, weil hierzu keine Daten vorliegen. Eine feinere Aufschlüsselung nach Stadt- und Landkreisen lehnt die Regierung ab: In Regionen mit nur einer Geburtsklinik ließen sich sonst Rückschlüsse auf einzelne Häuser ziehen. Die SPD hatte die Zahlen mit Blick auf die künftige Krankenhausplanung und die Sicherung der Geburtshilfe vor Ort angefordert.