Gefühl der Sicherheit verletzt

Das Interview: Nach dem Brand des SOS-Kindergartens in Schorndorf vor zwei Wochen erklärt Bereichsleiter Volker Grimm, wie es nun mit der Einrichtung weitergeht.

Gefühl der Sicherheit verletzt

Der Schorndorfer SOS-Kindergarten wurde vor zwei Wochen von einem Feuer bis auf die Grundmauern zerstört. Foto: SOS-Kinderdorf/F. Kübler

Herr Grimm, welche Unterstützung haben Sie seit dem Brand erhalten?

Das SOS-Kinderdorf Württemberg
erfährt seit dem Brand des Kindergartens in Schorndorf vielfältige Unterstützungsangebote zur Bewältigung der Krise. Die Stadt Schorndorf etwa ließ sehr kurzfristig den Bauzaun zur Sicherung der Brandstelle aufstellen und die städtischen Betriebe halfen beim Abpumpen des Löschwassers im Keller. Bereits am Brandabend standen
Oberbürgermeister Matthias Klopfer, Ortsvorsteher Siegbert Doring und auch Pfarrerin Susanne Dworschak mit
Rat und Tat zur Seite. Die Versicherung hat uns signalisiert, die Deckung
des Schadens zu übernehmen. Auch aus der Bevölkerung erreichten uns viele Hilfsangebote, was uns sehr bewegt
und ermutigt und uns zeigt, wie sehr
die Menschen Anteil an unserer Arbeit nehmen.

Wie gehen die Kinder und die Mitarbeiter mit der Situation um?

Die Kinder und Erwachsenen aus dem SOS-Kinderdorf sind sehr betroffen. Die pädagogischen Fachkräfte sprechen derzeit viel mit den Kindern, um ihnen die nötige Sicherheit zu vermitteln. Durch den Brand ist der sichere Ort SOS-Kinderdorf verletzt worden. Gemeinsam wollen wir das Gefühl der Sicherheit wiederherstellen.

Wie geht es jetzt weiter mit dem Kindergartenbetrieb?

Nach sehr erfreulichen Gesprächen mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales und den Verantwortlichen der Stadt Schondorf können wir den Betrieb des Kindergartens am Wasserturm in veränderter Form ab dem 7. Juni wieder vollumfänglich aufnehmen. Hierzu werden folgende Gruppenveränderungen notwendig sein: Alle Kindergartenkinder über drei Jahre ziehen in den

‚Kindergarten Geißhecken‘ um. Hierdurch werden dort dann 50 Kinder über drei Jahren in zwei Gruppen à 25 Kinder betreut. Alle Krippenkinder unter drei Jahren ziehen in die ‚Krippe Herman-Gmeiner-Straße‘ auf dem Gelände des Kinderdorfs um. Dort werden dann 14 Kinder unter drei Jahren in zwei Gruppen betreut. So bleiben die Veränderungen im überschaubaren Rahmen.

Schutz und Geborgenheit

SOS-Kinderdorf bietet Kindern in Not ein Zuhause und hilft dabei, die soziale Situation benachteiligter junger Menschen und Familien zu verbessern. In SOS-Kinderdörfern wachsen Kinder, deren leibliche Eltern sich aus verschiedenen Gründen nicht um sie kümmern können, in einem familiären Umfeld auf. Ebenso gehören zum SOS-Kinderdorf die Dorfgemeinschaften für Menschen mit geistigen und seelischen Beeinträchtigungen.