Geldstrafen bei Gericht viel häufiger als Gefängnis

dpa Wiesbaden. Mehr als 700.000 Menschen wurden in Deutschland im letzten Jahr rechtskräftig verurteilt. Für die meisten bedeutete dies eine Geldstrafe.

Geldstrafen bei Gericht viel häufiger als Gefängnis

Das Statistische Bundesamt zählt seit 2007 jährlich, wie viele Menschen in Deutschland von Gerichten verurteilt werden. Foto: David Ebener/Archiv

Wer von einem Gericht verurteilt wird, bekommt am häufigsten eine Geldstrafe. Nach vorläufigen Ergebnissen der Strafverfolgungsstatistik wurden 2018 rund 712.300 Personen rechtskräftig von deutschen Gerichten verurteilt.

Das waren rund 0,5 Prozent weniger Verurteilte als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. 77,3 Prozent aller Verurteilten bekamen im vergangenen Jahr eine Geldstrafe. Freiheitsstrafe oder Strafarrest lautete das Urteil bei 14,4 Prozent der Fälle. Bei 156.800 Menschen endete das Strafverfahren anders, zum Beispiel mit Freispruch oder das Verfahren wurde eingestellt.

Eine Jugendstrafe wurde 2018 gegen rund 9200 Jugendlichen verhängt. „Weit häufiger griffen die Gerichte zu weniger schweren Sanktionen“, erklärten die Statistiker: Bei rund 42.400 Jugendlichen verhängten sie sogenannte Zuchtmittel wie Verwarnungen oder Auflagen, bei 7700 Erziehungsmaßregeln.