Gemeinde segnet neue Radwegplanung ab

Sobald die Murrböschung saniert ist, soll mit dem Bau des Radwegs zwischen Kirchberg und der Schweißbrücke begonnen werden.

Gemeinde segnet neue Radwegplanung ab

Aktuell wird die Murrböschung an der Straße zwischen Kirchberg und Schweißbrücke saniert. Sobald dies geschehen ist, geht es mit dem Radwegbau los. Foto: A. Becher

Von Matthias Nothstein

KIRCHBERG AN DER MURR. Einstimmig hat der Kirchberger Gemeinderat am Donnerstagabend der aktualisierten Planung für den Radweg zwischen Kirchberg und der Schweißbrücke zugestimmt. Nach vielen Jahren des Wartens hoffen die Verantwortlichen nun, dass in diesem Jahr noch die ersten Nutzer auf der neuen Verbindung radeln können.

Bürgermeister Frank Hornek nutzte die Sitzung in der Gemeindehalle, um nochmals auf die zähe Historie des Projekts einzugehen. Geplant ist, den Weg vom Ortsausgang parallel zur Straße zu führen, und zwar bis zum Kreisel Schweißbrücke. In einer früheren Planung hätte der Weg etwa auf halber Strecke die Murr überquert. Er hätte dann über den Rundsmühlhof geführt und anschließend wieder ans bestehende Straßennetz angeschlossen werden sollen. Dass diese Planung nie realisiert wurde, lag an verschiedenen Faktoren. Hornek erklärte, weder die Gemeinde noch das Straßenbauamt sei schuld daran. Vielmehr habe es Widerstände gegeben vonseiten der Grundstücksbesitzer. Und Karsten Klein vom Straßenbauamt Rems-Murr ergänzte, dass die Variante verworfen wurde, weil sich die Vorgaben auf dem Gebiet des Artenschutzes und Umweltschutzes so geändert hätten, dass die ursprüngliche Idee nicht mehr realisierbar gewesen wäre. Der Vollständigkeit halber erinnerte Hornek auch an eine Variante, nach der der Radweg hinter der Murr im Wald verlaufen wäre, „diese Idee wurde ebenfalls verworfen“.

Damit es nun mit dem Wegebau losgehen kann, muss zuerst die Murrböschung an zwei Stellen, bei denen der Fluss der Kreisstraße sehr nahe kommt, saniert werden. Die Arbeiten laufen derzeit bereits auf Hochtouren und können bald abgeschlossen werden. Matthias Straus, Leiter des Straßenbauamts, geht davon aus, dass die Arbeiten drei Monate dauern und noch im Sommer starten werden.

Die Tatsache, dass die Herzensangelegenheit vieler Kirchberger Gemeinderäte jetzt endlich wahr werden soll, wurde querbeet gelobt. Erich Drexler (Gesundes Gemeinwesen Kirchberg) erinnerte daran, dass der Gemeinderat schon 2009 Beschlüsse zu dem Projekt gefasst habe, damals habe es geheißen: „Mit der Fertigstellung könne im Spätsommer 2010 gerechnet werden.“ Das ist nun über zehn Jahre her. Drexler lobte das Projekt ebenfalls, wünschte sich aber eine Änderung am Ende des Radwegs beim Ortseingang. Bislang ist dort eine Querungshilfe geplant. Platziert werden soll sie nach der Einmündung der Straße „Im Mühlwingert“. Drexler indes forderte die Verlegung dieser Querungshilfe weiter ortsauswärts, damit deren bremsende Wirkung früher zum Tragen komme. Zumal der Radweg hier ende und die Radler sich in den Verkehr „einschleichen“ müssten. Laut Hornek sei dies aber aus topografischen Gründen nicht möglich. Zudem, glaubte der Bürgermeister, werde die Verschwenkung, die für die Querungshilfe nötig wird, ausreichen, um den Verkehr einzubremsen.

Die größte Erleichterung war bei Gudrun Wilhelm (Freie Liste Kirchberg) zu spüren. Sie setzte den Baubeginn des Radwegs gleich mit der Anbindung der Gemeinde an die S-Bahn.

Straße zeitweise voll gesperrt

Die Streckenlänge des neuen Radwegs beträgt 2,1 Kilometer, wovon 1,7 Kilometer im Rems-Murr-Kreis verlaufen.

Die Bauzeit beträgt voraussichtlich drei Monate. Die Straße zwischen Kirchberg und der Schweißbrücke muss zum Teil halbseitig, eine gewisse Zeit auch voll gesperrt werden.

Die reinen Baukosten für den Radweg belaufen sich auf 900000 Euro.

Die Gesamtkosten des Projekts, für das auch die Kreisstraße zum Teil neu hergestellt werden muss, summieren sich auf rund 1,5 Millionen Euro.