„Mein Schiff 3“ bleibt vorerst in Cuxhaven

dpa Cuxhaven/Hamburg. Wegen der Corona-Pandemie liegt der Kreuzfahrtdampfer „Mein Schiff 3“ seit Tagen in Cuxhaven fest. Die Crew wurde nach einem bestätigen Fall auf das Virus getestet. Einige wenige Ergebnisse sind positiv.

„Mein Schiff 3“ bleibt vorerst in Cuxhaven

Das Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 3“ der Reederei TUI Cruises. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Erleichterung bei Tui Cruises: An Bord des seit Freitag unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiffes „Mein Schiff 3“ sind von rund 2900 Crew-Mitgliedern bislang insgesamt nur acht positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Reederei Tui Cruises am Montag mit.

Mittlerweile lägen zwei Drittel der Testergebnisse vor; die restlichen würden am Dienstag erwartet. Bis auf weiteres werde das Schiff in Cuxhaven bleiben.

„Wir freuen uns über die große Mehrzahl der bisherigen negativen Testergebnisse und hoffen, dass der Krankheitsverlauf der acht positiv auf Covid-19 getesteten Besatzungsmitglieder weiterhin mild verläuft“, sagte die Vorsitzende der Geschäftsführung von Tui Cruises, Wybcke Meier. „Wir bedanken uns bei der Crew für ihre Geduld und gehen davon aus, dass die Testergebnisse dazu beitragen, dass die Rückreise der Crew nun Fahrt aufnehmen kann.“

900 Besatzungsmitglieder sollen am 8. und 11. Mai mit Charterflügen nach Indonesien und in die Ukraine zurückgeflogen werden können. Es reisen nur Crew-Mitglieder, die negativ auf Covid-19 getestet wurden. Ob und wann die Quarantäne für das Schiff aufgehoben werden kann, entscheiden die Behörden.

Am Dienstag wird in Cuxhaven zunächst das Schwesterschiff „Mein Schiff 6“ mit 254 Besatzungsmitgliedern anlegen. Es soll als „reine Vorsichtsmaßnahme“ negativ getestete Personen von „Mein Schiff 3“ aufnehmen. Sie sollen dort in Isolation in Einzelkabinen untergebracht werden. Dadurch solle die Situation an Bord entlastet und die Klinik-Kapazitäten des Landkreises Cuxhaven geschont werden.

Die Besatzung aller Tui-Cruises-Schiffe ist seit mehr als vier Wochen in Isolation: Der letzte Kontakt der Mein-Schiff-Flotte zur Außenwelt war nach Unternehmensangaben am 23. März - an dem Tag seien die letzten Gäste von Bord gegangen. Es gebe einzelne Crew-Mitglieder an Bord von „Mein Schiff 3“, die sehr angespannt seien, sagte eine Sprecherin der Kreuzfahrt-Marke des weltgrößten Reisekonzerns Tui. Polizeibeamte waren am Samstag an Bord, um eine Anzeige wegen Sachbeschädigung gegen zwei Crewmitglieder aufzunehmen. Es wurde laut Polizei Mobiliar beschädigt.

„Der Großteil der Besatzung ist aber ruhig“, betonte die Sprecherin weiter. An Bord von „Mein Schiff 3“ seien üblicherweise rund 2500 Gäste sowie rund 1000 Crew-Mitglieder. Zur Zeit seien alle an Bord in Gäste- oder Besatzungskabinen untergebracht, auch wenn bedauerlicherweise nicht für jeden eine Einzelkabine zur Verfügung stehe. Die Versorgung mit Lebensmitteln sei gesichert.

Die 2900 Besatzungsmitglieder waren von anderen Schiffen der Tui-Cruises-Flotte gesammelt worden und sollen von Deutschland aus in ihre Heimatländer geflogen werden. Normalerweise geschieht dies auch auf den Routen bei Anläufen in anderen Ländern. Wegen der Pandemie war das nicht möglich. So habe beispielsweise Spanien nicht erlaubt, dass die Crew an Land gehe und die Heimreise von dort antrete. Zudem scheitere eine Heimreise teilweise auch an Reiserestriktionen in den Heimatländern.

Das Reisegeschäft von Tui ruht wegen der Corona-Pandemie seit Wochen fast überall, einschließlich Kreuzfahrt-, Flug- und Hotelbetrieb. Zur Überbrückung der Krise bekommt der Konzern einen Staatskredit von 1,8 Milliarden Euro. Erst kürzlich verlängerte Tui Deutschland seinen Reisestopp ins Ausland angesichts der weltweiten Reisewarnung der Bundesregierung bis Mitte Juni.