Geständnis im Mordprozess: Mann räumt Tötung seiner Frau ein

dpa/lsw Stuttgart. Der Asylbetrug sollte ein Geheimnis bleiben, dann verriet sie ihn und er rächte sich. So erklärt ein Mann vor Gericht die Bluttat an seiner Frau in Backnang. Ein entscheidendes Wort könnte ein Gutachter haben.

Geständnis im Mordprozess: Mann räumt Tötung seiner Frau ein

Eine Statue der Justitia steht unter freiem Himmel. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Nach der tödlichen Messerattacke auf eine Frau in Backnang hat ihr angeklagter Mann die Tat eingeräumt. Er habe die 25-Jährige im Affekt getötet, sagte der vier Jahre ältere Mann zum Auftakt des Mordprozesses am Freitag vor dem Landgericht in Stuttgart. „Ich bereue sehr, was ich getan habe. Ich bitte alle Familienangehörige um Verzeihung.“

Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft hatte der Türke die Frau Anfang Mai aus Rache mit einem großen Messer in Bauch und Rücken gestochen. Er sei verärgert gewesen, weil sie ihn wegen falscher Personalien im Asylantrag bei der Polizei angezeigt habe, sagte der Staatsanwalt im Landgericht. Der Mann habe seine Frau „mit dem Tode bestraft“ und in der gemeinsamen Wohnung mit einem großen Messer in Bauch und Rücken gestochen, warf ihm der Ankläger vor. Danach habe er Verwandte informiert und den Tatort verlassen.

Die Polizei hatte den 29-Jährigen nach früheren Angaben aufgegriffen, als er nach einem Autounfall auf einer Landstraße zu Fuß geflüchtet war. Nach einer Andeutung zu seiner toten Frau hatten Polizisten die Leiche in der Wohnung im Rems-Murr-Kreis entdeckt.

Seit Mai ist der Mann in Untersuchungshaft. Für das Verfahren sind fast ein Dutzend Fortsetzungstermine angesetzt. Unter anderem soll über ein Gutachten beraten werden, weil es laut Staatsanwaltschaft Zweifel an der vollen Schuldfähigkeit des Angeklagten gab.

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