Gesundheitsrisiko Aluminium: Institut rät zu Verzicht

dpa Berlin. Aluminium ist im Alltag allgegenwärtig. Experten schlagen deshalb Alarm: Wir nehmen zu viel von dem Leichtmetall auf, sei es durchs Deo, die Zahnpasta oder die Bestellung bei einem Lieferservice.

Gesundheitsrisiko Aluminium: Institut rät zu Verzicht

Hier sind Grillschalen aus Aluminium alltäglich: Menschen brutzeln am Elbstrand im Hamburg. Foto: Markus Scholz/dpa

Es kann im Deo, in weißender Zahnpasta oder in Menüschalen für Essen stecken: Angesichts gesundheitlicher Risiken raten Experten, die Aufnahme von Aluminium aus vermeidbaren Quellen zu verringern.

Eine Studie habe ergeben, dass die gesundheitlich tolerierbare Aufnahmemengen pro Woche in allen Altersgruppen deutlich überschritten werden könne, teilte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am Dienstag mit. Für die Studie sei die gesamte Aluminiumaufnahme der Bevölkerung - oral und über die Haut - aus verschiedenen Quellen abgeschätzt und bewertet worden.

Das Leichtmetall kann nach BfR-Angaben neben Antitranspirantien und Zahnpasta etwa in Lippenstiften und Sonnencreme enthalten sein. Über unbeschichtete Menüschalen, Grillschalen und Backbleche aus Alu ist bekannt, dass der Stoff auf Lebensmittel übergehen kann. Insbesondere von der Zubereitung und Lagerung salziger und saurer Lebensmittel aus unbeschichteten Alu-Behältnissen oder -folie rät das BfR generell ab.

Daneben steckt auch in Produkten wie Tee, Kaffee und Schokolade viel Alu, weil es in der Erdkruste enthalten ist. Um einseitige Belastungen zu vermeiden, sollten Lebensmittel und Kosmetika abwechslungsreich ausgewählt werden, rät das BfR.

Bei hohen Aufnahmemengen über einen längeren Zeitraum hinweg sei ein erhöhtes Gesundheitsrisiko möglich. Der Stoff kann sich im Körper anreichern. Mögliche Folgen seien Entwicklungsstörungen des Gehirns und der Motorik sowie Schäden an Nieren, Leber und Knochen.

Insbesondere für junge Menschen sei eine hohe Aluminium-Aufnahme kritisch zu sehen, da es sehr lange im Körper gespeichert werde, betonte das Institut. Nähmen junge Frauen zum Beispiel über Kosmetik hohe Mengen davon auf, könnten bei einer Schwangerschaft die ungeborenen Kinder ebenfalls einer erhöhten Alu-Konzentration ausgesetzt sein, hieß es.