Gift im Pausenbrot:Staatsanwalt fordert lebenslang

Bielefeld /DPA - Im Prozess um vergiftete Pausenbrote fordert die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes eine lebenslange Gefängnisstrafe. Die Anklage sprach sich am Mittwoch beim Landgericht Bielefeld zusätzlich für eine anschließende Sicherungsverwahrung des 57-Jährigen aus.

Der Staatsanwalt sieht es als erwiesen an, dass der Deutsche über Jahre Kollegen in einem Betrieb in Ostwestfalen mit Gift auf Pausenbroten und Getränken gesundheitlich schwer geschädigt hat. Da der Angeklagte sich über Jahre intensiv mit dem Thema Gift beschäftigt habe, sei ein Hang zu weiteren Straftaten eindeutig. Zwei der Opfer sind schwer nierenkrank, ein dritter Kollege liegt mit einem nicht heilbaren Hirnschaden im Wachkoma. „Der Versuch des Mordes liegt in diesem Fall sehr nah am Tod“, sagte der Staatsanwalt. Die Anwälte der drei Nebenkläger schlossen sich dem an. Mit einer Ausnahme: Sie beantragten die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld, womit eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren so gut wie ausgeschlossen ist. Das Urteil soll am 7. März fallen.