Glanzloser Leipzig-Sieg - Freiburg hadert mit Schiedsrichter

Von Von Tom Bachmann, dpa

dpa Leipzig. Durch drei Standardtore gewinnt Leipzig souverän gegen Freiburg. Die Gäste klagen am Ende über eine Elfmeterentscheidung vor dem zweiten Tor. Für sie ein Knackpunkt.

Glanzloser Leipzig-Sieg - Freiburg hadert mit Schiedsrichter

Leipzigs Marcel Sabitzer (r) und Freiburgs Lino Tempelmann kämpfen um den Ball. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB

Schiedsrichter Felix Zwayer und seine Assistenten standen aufgereiht wie kleine Schuljungs auf dem Rasen und ließen die Klagen von Christian Streich über sich ergehen. Der Trainer des SC Freiburg war überhaupt nicht damit einverstanden, dass Zwayer beim 0:3 (0:1) bei RB Leipzig nach 67 Minuten Elfmeter für die Gastgeber pfiff. „Der Schiedsrichter war so schnell überzeugt, dass es ein Elfmeter ist. Deshalb hat er gepfiffen. Er soll einfach machen, was er denkt“, gab Streich wortkarg nach dem sechsten Spiel nacheinander ohne Sieg wieder.

In besagter Szene hatte Nicolas Höfler den Leipziger Christopher Nkunku an den Hacken getroffen, Zwayer pfiff sofort Strafstoß. „Der Elfmeter war ein extremer Killer im Spiel. Wir waren nah am Ausgleich. Ein 2:0 haut dich in dem Moment im Spiel um. Den zu pfeifen, ist für mich Wahnsinn. Es gibt einen leichten Rempler, aber es reicht niemals für einen Elfmeter“, sagte SC-Profi Christian Günter.

Zuvor hatte Ibrahima Konaté (26. Minute) den Grundstein für den letztlich glanzlosen Pflichtsieg der Leipziger gelegt. Kapitän Marcel Sabitzer (69.) erhöhte mit dem zumindest aus Freiburger Sicht umstrittenen Elfmeter. Angeliño (89.) setzte mit einem Freistoß aus 20 Metern direkt in den Winkel den verdienten Schlusspunkt.

Aufgrund der massiven Personalprobleme in der Defensive stellte Nagelsmann von der gewohnten Dreier- auf eine Viererkette um. Kurz vor dem Anpfiff musste der 33-Jährige den nächsten Rückschlag verkraften und erneut umplanen. Nationalspieler Marcel Halstenberg klagte nach dem Aufwärmen über Probleme an den Adduktoren und musste seinen Platz auf der linken Abwehrseite für Angeliño räumen. Damit ist auch klar, dass Halstenberg nicht wie geplant zur DFB-Auswahl reisen wird.

Trotz der kurzfristigen Umstellung hatte RB von Beginn an die Kontrolle über das Spiel. Die Führung verhinderte zunächst gleich zweimal der rechte Pfosten. Erst klatschte der Kopfball von Willi Orban (15.) nach einer Ecke an das Gehäuse, dann der Schuss von Emil Forsberg (18.) nach Vorarbeit von Amadou Haidara.

Leipzig ließ sich nicht beirren und drängte weiter auf die Führung. Die fiel nach einer einstudierten Freistoß-Variante. Christopher Nkunku passte von links ins Zentrum zu Sabitzer, dessen hohen Ball in den Strafraum Nordi Mukiele in die Mitte köpfte. Dort musste Konaté nur noch den Fuß hinhalten. Für den praktisch die gesamte vergangene Saison verletzten Innenverteidiger war es das zweite Tor in der Bundesliga.

Danach plätscherte das Spiel etwas dahin. Leipzig dominierte, versäumte es aber, das zweite Tor zu erzielen. Es blieb bis zur Pause bei zwei Chancen durch Mukiele (31.) und Forsberg (32.), der sein 100. Bundesliga-Spiel bestritt. Nagelsmann hielt aufgrund der hohen Spielkontrolle an seiner Taktik fest, zwingender wurde RB dennoch nicht.

Dafür kam Freiburg besser ins Spiel und hatte durch einen Kopfball von Lukas Kübler (59.) eine erste Möglichkeit. Für die Vorentscheidung sorgte schließlich der Elfmeter, der Streich ziemlich sauer zurückließ.