Dürreperioden nehmen zu. Die Auswirkungen reichen einem UN-Bericht zufolge von leeren Supermarktregalen in Großbritannien bis zu einem Anstieg von Kinder-Ehen in Ostafrika.
Der Klimawandel und damit einher gehende Wetterextreme wie Dürren durch Regenmangel setzen besonders die Landwirtschaft unter Druck. Immer mehr Anbauflächen müssen bewässert werden um die Erträge stabil zu halten und Ernteausfälle zu verhindern.
Von Markus Brauer/dpa
Seit 2023 haben sich einem UN-Bericht zufolge einige der schwersten Dürren mit dem größten wirtschaftlichen Schaden seit Beginn der Aufzeichnungen ereignet.
„Dies ist keine Durststrecke. Dies ist eine langsam fortschreitende globale Katastrophe, die schlimmste, die ich je gesehen habe“, sagt einer der Autoren des Berichts, Mark Svoboda, nach einer Mitteilung der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) in Bonn.
„Dürre ist ein lautloser Killer“
UNCCD-Chef Ibrahim Thiaw erklärt: „Dürre ist ein lautloser Killer.“ Allein in Somalia starben im Jahr 2022 nach Schätzungen der Regierung etwa 43.000 Menschen an den Folgen von Dürre und Hunger.
Der Bericht heißt „Dürre-Hotspots auf der ganzen Welt, 2023-2025“(„Drought Hotspots Around the World 2023-2025“). Eine Auswahl der erschreckenden Befunde:
Dürreperioden lassen Zahl der Kinder-Ehen steigen
Die fortgesetzten Dürreperioden haben dem Bericht zufolge besonders verheerende Folgen für Frauen, Kinder, alte Menschen, chronisch Kranke, Viehzüchter und Kleinbauern. In Ostafrika habe sich die Zahl der erzwungenen Kinder-Ehen mehr als verdoppelt, weil Familien zum Überleben auf die Mitgift angewiesen seien, so der Bericht.
„Dürre wirkt sich unverhältnismäßig stark auf diejenigen aus, die über die wenigsten Ressourcen verfügen“, betont Ko-Autorin Kelly Helm Smith. „Die Nationen der Welt haben die Mittel und das Wissen, um viel Leid zu verhindern. Die Frage ist, ob wir den Willen dazu haben.“