Raubtier soll Lämmer gerissen haben

Goldschakal: Wie gefährlich ist das Tier, das auch in Baden-Württemberg lebt?

Auf Sylt soll ein Goldschakal erschossen werden – das Raubtier steht im Verdacht, 76 Lämmer getötet zu haben. Auch in Baden-Württemberg breitet sich die Art zunehmend aus. Was bedeutet das?

Goldschakal: Wie gefährlich ist das Tier, das auch in Baden-Württemberg lebt?

Der Goldschakal ist auch in Baden-Württemberg heimisch geworden.

Von Katrin Jokic

Ein Goldschakal auf Sylt – und viele Fragen auch im Südwesten

Sylt – eine Urlaubsinsel mit Schafen, Deichen und Dünen. Doch im Mai wurde dort ein Raubtier zum Problem: Ein Goldschakal soll an nur drei Tagen 76 Lämmer gerissen haben. Die Behörden in Schleswig-Holstein wollen nun eine Ausnahmegenehmigung erlassen, um das Tier zu töten – obwohl es streng geschützt ist.

Der Fall wirft auch in Baden-Württemberg Fragen auf. Denn auch hier breitet sich der Goldschakal aus. Ist das Tier eine Gefahr für Mensch und Tier? Und wie viele von ihnen gibt es im Südwesten?

Was ist ein Goldschakal?

Der Goldschakal (Canis aureus) gehört zur Familie der Hunde und ist in seiner Erscheinung ein Mittelding zwischen Fuchs und Wolf: Etwa kniehoch, mit goldbraun-grauem Fell und buschigem Schwanz. Ursprünglich stammt er aus Südosteuropa und Asien, hat sich aber in den letzten Jahrzehnten Richtung Norden und Westen ausgebreitet.

Goldschakale sind sehr anpassungsfähig. Sie leben in kleinen Familiengruppen, jagen meist nachts und fressen fast alles: von Mäusen über Beeren bis hin zu Aas oder Abfällen. Ihre Lebensräume sind vielfältig – sie bevorzugen strukturreiche Landschaften mit Rückzugsorten, meiden aber dichte Wälder.

Ist der Goldschakal gefährlich für Menschen?

Kurz gesagt: Nein. Der Goldschakal gilt als scheu und meidet den Menschen. Direktkontakt ist äußerst selten, Angriffe auf Menschen sind nicht bekannt. Wer einem Goldschakal begegnet, hat schlicht Glück – oder Pech, wenn man gerade Hühner hält.

Denn: Für Nutztiere wie Schafe oder Ziegen kann der Goldschakal durchaus zur Gefahr werden, wenn keine Schutzmaßnahmen bestehen. Der Fall auf Sylt zeigt das deutlich. Solche Vorfälle sind bislang selten – doch mit der weiteren Ausbreitung der Art könnten sie zunehmen. In Baden-Württemberg gab es bislang allerdings keinen bestätigten Nutztier-Riss.

Gibt es Goldschakale auch in Baden-Württemberg?

Ja, und zwar immer häufiger. Der erste Nachweis in Baden-Württemberg gelang 2018, seit 2021 gibt es sogar bestätigten Nachwuchs im Schwarzwald-Baar-Kreis. Auch im Landkreis Konstanz wurde zuletzt Nachwuchs nachgewiesen. Experten gehen davon aus, dass es noch mehr Tiere gibt als bislang dokumentiert – denn Goldschakale sind Meister der Tarnung.

Allein im Jahr 2025 gab es laut Forstlicher Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) bereits über 20 Sichtungen im Land – unter anderem bei Karlsruhe, im Enzkreis und im Kreis Böblingen. Viele Tiere dürften lediglich auf der Durchreise gewesen sein. Doch es deutet sich an: Der Goldschakal ist gekommen, um zu bleiben.

Was bedeutet das für Baden-Württemberg?

Aus Sicht von Wildtierbiologen ist die Ausbreitung des Goldschakals bislang kein Grund zur Sorge. Er hat – ähnlich wie der Fuchs – eine wichtige Rolle im Ökosystem, etwa als Aasfresser. Auch Krankheiten kann er eindämmen, indem er Kadaver beseitigt.

Für Nutztierhalter könnte der Schakal jedoch ein neues Risiko darstellen – wenn auch bislang ein überschaubares. Eine flächendeckende Gefahr wie beim Wolf sehen Experten derzeit nicht. Wichtig sei es, wachsam zu bleiben, die Entwicklung zu beobachten – und vorbereitet zu sein, falls sich Populationen weiter etablieren.

Fazit: Goldschakal ja – Panik nein

Der Goldschakal ist kein Kuscheltier, aber auch kein Monster. Seine Ausbreitung in Deutschland – und auch in Baden-Württemberg – ist ein natürlicher Vorgang. Für Menschen ist das Tier harmlos, für ungeschützte Nutztiere kann es zum Problem werden. Der Fall auf Sylt zeigt, wie wichtig Beobachtung, Aufklärung und Schutzmaßnahmen sind.

Die Formulierungen des Textes wurden mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und anschließend von einer Redakteurin/einem Redakteur überprüft.