Ein Flugzeug mit der spanischen Verteidigungsministerin war nahe Kaliningrad von einer GPS-Signalstörung betroffen. Der Flug nach Litauen verlief dennoch problemlos.
Das Flugzeug mit der spanischen Verteidigungsministerin war Ziel einer GPS-Störung.
Von red/AFP
Ein Flugzeug mit der spanischen Verteidigungsministerin Margarita Robles an Bord ist in der Nähe der russischen Exklave Kaliningrad von einer GPS-Störung betroffen gewesen. „Es gab einen Versuch, das GPS-Signal zu stören“, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Ministeriumskreisen.
Das Flugzeug verfüge jedoch über ein verschlüsseltes System und der Flug nach Litauen sei nicht beeinträchtigt worden. Robles machte bei einem Presseauftritt in Litauen indirekt Russland verantwortlich, ohne das Land beim Namen zu nennen.
„Wir können sehen, wenn jemand versucht, das Gerät zu hacken“, hieß es aus den Ministeriumskreisen weiter. Dies sei auf der Strecke üblich - sogar bei kommerziellen Flügen. Die russische Exklave Kaliningrad liegt zwischen den EU-Staaten Litauen und Polen.
Sakaliene: Zivile Flugzeuge hätten ständig Schwierigkeiten
Robles erklärte nach ihrer Landung in Vilnius bei einer Pressekonferenz, jeder habe das Recht, innerhalb des europäischen Hoheitsgebiets zu fliegen „ohne dass es, wie wir es heute Morgen erlebt haben, zu Einmischungen - von wir wissen sehr gut, wem - kommt“.
Die litauische Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene sagte: „Dies ist erneut ein Beispiel dafür, dass Russland ein Nachbar ist, der sich an keine Regeln hält und dem die Schäden egal sind, die er anrichten kann“. Zivile Flugzeuge hätten deshalb „ständig Schwierigkeiten“, betonte sie.
Ursula von der Leyen vor drei Wochen ebenfalls betroffen
Vor drei Wochen war das Flugzeug von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor der Landung in Bulgarien mutmaßlich von einer GPS-Störung betroffen gewesen. Eine Sprecherin von der Leyens erklärte, dass Russland verdächtigt wurde, für die Störung verantwortlich zu sein. Bulgarien leitete keine Untersuchung ein, da derartige Störungen in dem Gebiet häufig vorkommen.
Auch Schweden verzeichnete seit 2023 seiner Verkehrsbehörde zufolge einen starken Anstieg von Flugstörungen aus Russland über der Ostsee, die auf satellitenbasierte Navigationssysteme, zu denen auch GPS zählt, abzielen.