Grenzzaun aus Konstanz soll Zeitgeschichte dokumentieren

dpa/lsw Radolfzell. Lange trennte er die Menschen dort, wo sie eine Grenze zuvor erfolgreich abgebaut hatten: zwischen dem deutschen Konstanz und dem schweizerischen Kreuzlingen sorgte ein Grenzzaun in der Hochzeit der Corona-Auflagen für Debatten. Nun wird er zum Museumsstück.

Grenzzaun aus Konstanz soll Zeitgeschichte dokumentieren

Menschen am Zaun an der deutsch-Schweizerischen Grenze zwischen Konstanz und Kreuzlingen. Foto: Felix Kästle/dpa/Archivbild

Der provisorische Grenzzaun zwischen dem deutschen Konstanz und dem schweizerischen Kreuzlingen wird zum historischen Ausstellungsstück. Heute übergibt der Konstanzer Landrat Zeno Danner (parteilos) in der Straßenmeisterei Radolfzell Teile davon an Paula Lutum-Lenger, die Direktorin des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg. Dort soll der Zaun voraussichtlich im kommenden Jahr die Corona-Krise im Südwesten dokumentieren.

Anwohner der beiden Nachbarstädte haben mit Absperrband das Kunstwort „Kreuztanz“, eine Neuschöpfung aus „Kreuzlingen“ und „Konstanz“, sowie ein Herz in die Zaunstreben eingeflochten.

Der provisorische Bauzaun war im März zunächst von deutscher Seite aufgebaut worden, um das Coronavirus einzudämmen. Die Absperrung hatte Schlagzeilen gemacht, weil viele Anwohner aus den Nachbarstädten plötzlich getrennt waren. Um die Abstandsregeln zu gewährleisten, errichtete kurze Zeit später auch die Schweiz einen Zaun. In der Folge verabredeten sich nach Angaben des Konstanzer Landratsamts dort beispielsweise Menschen zum gemeinsamen Picknick auf Distanz. Am 15. Mai wurden die Absperrungen wieder abgebaut.