Grillsaison ist noch nicht ganz beendet

Heiße Glut und kalte Füße: Vereine, Unternehmen und Organisationen grillen für gute Zwecke in Bächen, Flüssen und Rinnsalen

Herausforderung angenommen! Das haben in den vergangenen Wochen viele Gruppen sagen können. Denn durch Facebook kursierte diesen Sommer die Kaltwasser-Grillchallenge wie ein Lauffeuer – bei den Temperaturen eine gelungene Abwechslung zum Alltag.

Grillsaison ist noch nicht ganz beendet

Die wirklich kühle Ausgabe der Kaltwasser-Challenge: Die Gemeindeverwaltung Großerlach hat es sich mit Wasser aus der Quelle und Fischbrötchen gut gehen lassen. Foto: privat

Von Sarah Schwellinger

BACKNANG. Der Sommer neigt sich dem Ende, langsam ist Schluss mit gemütlichen Grillabenden unter freiem Himmel. Und so langsam läuft auch die Kaltwasser-Grillchallenge aus, die sich über die Sommermonate auf den Facebook-Accounts der Vereine und Unternehmen aus Backnang und der Region ausgebreitet hatte. Doch ein paar Gruppen grillen noch und nominieren fleißig weiter. Vorgänger wie die „Ice Bucket Challenge,“ bei dem man sich einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf kippt, um auf die Krankheit ALS aufmerksam zu machen, oder die Mannequin-Challenge, bei der man ein Standbild halten muss, haben es vorgemacht. Die Kaltwasser-Grillchallenge ist der Internettrend aus Bayern, der über die Sommerzeit durch den Rems-Murr-Kreis zog.

Die Kaltwasser-Grillchallenge geisterte wie einige Challenges, also auf Deutsch Herausforderungen, durch die sozialen Netzwerke. Wer nominiert wird, muss innerhalb von zehn Tagen in einen Bach steigen und dort gemeinsam grillen. Am Ende werden drei weitere Institutionen nominiert, die eben das auch wieder tun müssen. Wer das nicht schafft, muss zahlen: zehn Kästen Bier. Viele entscheiden sich, auch wenn die Galgenfrist eingehalten wurde, trotzdem zu spenden.

Seit Juli sind neben etlichen Handball-, Fußball- und Karnevalsvereinen, Feuerwehrtruppen und DRK-Ortsvereinen, auch Unternehmen und Gemeindeverwaltungen in die Bäche gestiegen. Keine Scheu, jemanden zu nominieren, und keiner hat sich geziert, ins Wasser zu steigen. Kalte Füße hat jedoch niemand gekriegt. Bei Temperaturen über 30 Grad über einen längeren Zeitraum haben sich die Gewässer ganz schön aufgeheizt. Aber wer sagt schon Nein zu einer Grillaktion, zumal sie auch noch für einen guten Zweck ist?

Doch mit einfach nur Grillen haben sich einige Gruppen nicht zufriedengegeben, besonders kreativ oder originell und einzigartig sollte das Video sein, das ins Netz gestellt wurde.

Auch wir Redakteure der BKZ haben uns in einer Mittagspause in die Fluten der Murr direkt vor der Haustür gestürzt und gemeinsam den Mittag verbracht. Nominiert hatten uns die Mitglieder der Gemeindeverwaltung samt Bürgermeister Ian Schölzl. Wir haben den Kelch an die Feuerwehr Backnang, die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang und an die Gemeindeverwaltung Großerlach weitergegeben. Die Feuerwehr Backnang hat sich direkt mit dem THW Backnang verbündet und groß aufgefahren.

Großerlach ging die Aufgabe kreativ an: „Allerdings verzichteten wir aufgrund der Trockenheit im Wald auf den Grill – sondern entschieden uns für frische Fischbrötchen, passt ja auch irgendwie zum Thema Kaltwasser, oder?“ Zu trinken gab’s weder Radler oder Bier, sondern das Wasser direkt aus den Schöntalquellen. Sie wollen damit darauf aufmerksam machen, dass sauberes Trinkwasser in vielen Regionen der Welt keine Selbstverständlichkeit ist. „Wir möchten unsere Challenge darum mit einer kleinen Spende nach dem Motto „Wasser für alle“ an das Hilfswerk der Lions verbinden, zur Unterstützung der Trinkwassernotversorgung in Krisengebieten und von Brunnenbauprojekten in bedürftigen Regionen.“

Grillsaison ist noch nicht ganz beendet

Für jeden Katastrophenfall war die Murrhardter Feuerwehr vorbereitet. Sie haben sich in voller Montur ins Wasser gestellt. Foto: privat

Grillsaison ist noch nicht ganz beendet

Grillwurst per Expresslieferung: Das gibt’s nur bei der Feuerwehr Oppenweiler, da kam der Grill nämlich per Floß angefahren. Foto: privat