Große Nachfrage von Unternehmen nach Bürgschaften

dpa/lsw Stuttgart. Die baden-württembergische Wirtschaft hat in der Corona-Krise Bürgschaften in einem Rekordvolumen in Anspruch genommen. 2020 genehmigten die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg, die landeseigene L-Bank und der Landtag Sicherheiten von insgesamt 834 Millionen Euro, wie aus einer Aufstellung für den Wirtschaftsausschuss des Parlaments hervorgeht. Im Vorjahreszeitraum seien es 67 Millionen Euro gewesen. Zunächst hatte die „Südwest Presse“ (Mittwoch) darüber berichtet.

Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, Erik Schweickert, sagte, er begrüße es, dass das Wirtschaftsministerium sich doch entschieden habe, die Bürgschaftsregelung zu verlängern und schließlich bis zum Sommer 2022 ein Konzept zur Neuaufstellung der Bürgschaften vorzulegen. „Angesichts der Rufe aus der Wirtschaft war dies dringend notwendig“, sagte der FDP-Politiker. Auch in diesem Jahr ist die Nachfrage nach Absicherungen hoch: Von Januar bis Oktober wurden Bürgschaften mit einem Gesamtvolumen von 531 Millionen Euro genehmigt.

Bis zur Pandemie war die Bürgschaftsbank für Bürgschaften bis zu 1,25 Millionen Euro zuständig und die L-Bank bis zu 5 Millionen Euro. Alle größeren Beträge musste der Landtag über den Wirtschaftsausschuss absegnen. Im April 2020 hatte der Ausschuss erstmals einer vorübergehenden Anhebung der Beträge zugestimmt. Seither ist die Bürgschaftsbank für Beträge bis 2,5 Millionen Euro zuständig, die L-Bank bis 20 Millionen Euro und der Landtag für alles darüber.

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