Die Bundestagsabgeordnete Hanna Steinmüller (Grüne) hat mit ihrem Baby im Bundestag für Aufsehen gesorgt – nicht zum ersten Mal. Sie sagt: „Wir müssen über Vereinbarkeit reden.“
Die Mama spricht, das Baby schläft – die Bundestagsabgeordnete Hanna Steinmüller bei einer Rede im Bundestag.
Von Florian Dürr/dpa
Während die Mama im Bundestag am Redepult spricht, schläft ihr wenige Monate altes Baby offenbar seelenruhig in einer vor den Bauch geschnallten Trage – die Berliner Bundestagsabgeordnete Hanna Steinmüller (Grüne) hat mit ihrer Rede zum Etat des Bauministeriums am Dienstag Geschichte geschrieben: „Das gab’s noch nie“, teilte das Parlament auf seiner Instagram-Seite mit: „Erstmals stand heute eine Abgeordnete mit ihrem Baby am Redepult des Deutschen Bundestages.“
Grünen-Politikerin nicht das erste Mal mit Baby im Bundestag
Im Anschluss erhielt die 32-Jährige für ihren Auftritt viel Lob von Kollegen aus dem Bundestag – nicht nur aus ihrer eigenen Fraktion. Auch die Bundestagspräsidentin Julia Klöckner schrieb in ihrer Instagram-Story: „Mutter mit Säugling und Betreuungsherausforderung? Hanna Steinmüller hat das mit ihrem Kind bravourös gemeistert.“ Deshalb halte sie es auch für vertretbar, Säuglinge unter gewissen Umständen im Plenarsaal zuzulassen, schrieb die CDU-Politikerin.
Es war allerdings nicht das erste Mal, dass die Grünen-Politikerin ihr Baby mit in den Bundestag brachte, am Dienstag jedoch erstmals auch am Redepult. Bereits vor der Sommerpause war der Säugling im Plenarsaal zu sehen – und hatte für Aufsehen gesorgt.
„Wir brauchen Strukturen, die Mütter nicht im Stich lassen“
Die 32-Jährige verbindet ihre Auftritte auch mit einer politischen Forderung: „Wir müssen über das Thema Vereinbarkeit reden“, sagte Steinmüller jüngst in einem Video auf Instagram: „Was für mich gerade selbstverständlich ist: Mutter-sein und meinem Beruf als Politikerin nachzugehen, ist in Deutschland immer noch die Ausnahme.“
Mit Blick etwa auf fehlende Kita-Plätze oder ungleich verteilte Care-Arbeit, die meistens Frauen treffe, fordert die Grüne: „Wir brauchen Strukturen, die Mütter nicht im Stich lassen.“