Hainer nach Beleidigungen: „So darf es nicht weitergehen“

dpa München. Der FC Bayern will nach den Fan-Beleidigungen gegen Dietmar Hopp Konsequenzen ziehen. Nach Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge meldet sich auch Präsident Herbert Hainer entschieden zu Wort. Die Münchner wollen „alle Optionen prüfen“.

Hainer nach Beleidigungen: „So darf es nicht weitergehen“

Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München. Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild

Nach den Beleidigungen gegen den Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp hat Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer ein rigoroses Vorgehen angekündigt. „Wir werden in den nächsten Tagen mit den Gremien des FC Bayern München zusammenkommen und gemeinsam beraten. Wir werden alle Optionen prüfen, mit denen wir verhindern können, dass sich so eine unwürdige Aktion wie gestern in Hoffenheim wiederholt“, schrieb Hainer in einer Stellungnahme am Sonntag, die an die Mitglieder und Fans gerichtet war.

„Wir werden außerdem alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um gegen diejenigen konsequent vorzugehen, die den FC Bayern und den gesamten deutschen Fußball in Misskredit gebracht und unsere Werte mit Füßen getreten haben“, erklärte Hainer (65) weiter. „Wir wissen um unsere Verantwortung für den FC Bayern. Daher steht für uns schon heute fest: so darf es nicht weitergehen!“

Hainer äußerte sich beschämt über „das Verhalten einiger weniger sogenannter 'Fans' in der Kurve des FC Bayern“ gegen Hopp während des Spiels. „Er wurde diffamiert, aus der Distanz, anonym, namenlos, feige.“ Nach Ansicht Hainers ist es „höchste Zeit, jetzt entschlossen zu handeln. Rassismus, Ausgrenzung, Beleidigungen und Diskriminierungen jeglicher Art und egal gegen wen, damit muss nun Schluss sein. Dieser Meinung ist auch die überragende Mehrheit der Fans des FC Bayern.“ Fußball müsse „für Miteinander statt Gegeneinander stehen, Solidarität ist das richtige Zeichen gegen Ausgrenzung und Anfeindung.“

Bayern-Fans hatten Hopp am Samstag mit Spruchbändern schwer beleidigt. Das Bundesliga-Spiel in Hoffenheim war daraufhin zweimal von Schiedsrichter Christian Dingert unterbrochen worden. In den letzten 13 Minuten spielten die beiden Mannschaften nur noch symbolisch den Ball hin und her.

Nach dem Spiel hatte bereits Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge angekündigt, „mit aller Schärfe“ gegen jene Anhänger vorzugehen, die Hopp massiv beleidigt hatten. „Ich schäme mich zutiefst für diese Chaoten“, sagte Rummenigge nach dem 6:0 der Münchner. „Spätestens heute ist der Moment gekommen, wo die gesamte Bundesliga gegen diese Chaoten vorgehen muss“, sagte Rummenigge.