Kontrollwoche in Stuttgart

Handy und Co.: Polizei geht gegen Ablenkung am Steuer vor

Wer beim Autofahren diese Woche zum Handy greift, riskiert durch verstärkte Kontrollen in Stuttgart und Baden-Württemberg Bußgelder und weitere Strafen.

Handy und Co.: Polizei geht gegen Ablenkung am Steuer vor

Die Handynutzung am Steuer ohne Freisprechanlage oder Halterung kann hohe Strafen mit sich bringen.

Von Olivia Denner

Vom 6. bis zum 12. Oktober kontrolliert die Polizei in Stuttgart im Rahmen einer europaweiten Kontrollwoche verstärkt auf Ablenkungen im Straßenverkehr, wie die Pressestelle des Polizeipräsidiums Stuttgarts vermeldet. Die Kontrollen sollen dabei im ganzen Stadtgebiet stattfinden, wobei sich so gut wie alle Reviere an der Aktion beteiligen werden. Das Innenministerium kündigt sowohl mobile als auch stationäre Kontrollstellen in ganz Baden-Württemberg an.

Dabei sollen Verstöße konsequent bestraft werden, wie zum Beispiel die Nutzung des Smartphones ohne Freisprecheinrichtung während des Fahrens: „Auch andere ablenkende Verhaltensweisen, welche die Aufmerksamkeit beeinträchtigen, werden überwacht und gegebenenfalls geahndet. Zum Beispiel das Bedienen von elektrischen Geräten, das Hantieren mit Gegenständen oder unter Umständen auch laute Musik“ heißt es vom Innenministerium.

Halterungen und Fernsprechanlagen ermöglichen Smartphone-Nutzung

Während des Fahrens dürfen elektrische Geräte wie Smartphones oder Tablets ausschließlich kurz verwendet werden und auch nur, wenn sie in einer Halterung befestigt sind. Erst wenn der Motor des Kraftfahrzeugs vollständig abgeschaltet ist, darf der Fahrer oder die Fahrerin das Gerät in die Hand nehmen.

Ein Start-Stopp-System, welches den Motor vorübergehend ausschaltet, wird nicht als komplette Abschaltung des Motors angesehen. Daher ist die Verwendung der Geräte an Ampeln oder im Stau ebenfalls unzulässig.

Wer sich ablenken lässt, muss zahlen

Das fällige Bußgeld variiert je nach Situation. So drohen bei Handy am Steuer mindestens 100 Euro Strafe. Zusätzlich ist mit einem Punkt zu rechnen. Bei einer Gefährdung erhöht sich dieser Betrag auf 150 Euro und bei einer Sachbeschädigung auf 200 Euro. In diesen beiden Fällen kommen jeweils auch noch ein Monat Fahrverbot und zwei Punkte dazu.

Die Kontrollen sollen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen

Ziel der Kontrollwoche ist es demnach, „in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für das Thema Ablenkung und die daraus resultierenden Gefahren im Straßenverkehr zu schärfen und die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmenden zu steigern“. Auf diese Weise sollen Unfälle verhindert werden: Im vergangenen Jahr stellte Ablenkung die zweithäufigste Unfallursache tödlicher Verkehrsunfälle dar.

Innenminister Thomas Strobl macht klar: „Keine E-Mail oder Kurznachricht ist ein Menschenleben wert. Wer bei Tempo 50 nur zwei Sekunden lang Nachrichten auf dem Smartphone checkt, sieht 30 Meter lang nicht, was vor ihm passiert – ob vor ihm gebremst wird, die Ampel auf Rot springt oder plötzlich ein Kind auf die Fahrbahn läuft“.