An Weihnachten wird das Smartphone in vielen Familien schnell zum Konfliktthema. Diese Tipps können helfen, die Handynutzung an Weihnachten ohne Stress zu regeln.
Weihnachten am Smartphone? Für viele Familien passt das Gerät nicht zum besinnlichen Beisammensein.
Von Jenny Hilger
Kaum sind die Lichterketten eingeschaltet und die ersten Plätzchen verputzt, taucht in vielen Familien ein altbekanntes Problem auf: das Smartphone. Während einige auf festliche Offline-Romantik pochen, können andere den ständigen Griff zum Handy kaum lassen – und schon entsteht ausgerechnet an den besinnlichen Tagen ein Streit darüber, wie viel Bildschirmzeit erlaubt ist. Damit das Fest nicht am Display scheitert, lohnt sich ein Blick auf ein paar einfache Ansätze, die zu einem entspannteren Umgang mit dem Smartphone an Weihnachten beitragen können.
1. Weihnachten nicht zu sehr romantisieren
Ein wunderschön geschmückter Baum, ein köstliches Essen und ein harmonisches Beisammensein der Familie – so sieht die Vorstellung aus, die man von den Festtagen hat. Ein perfektes Bilderbuch-Weihnachten eben. Da passt es gar nicht, wenn die Kinder am Handy oder Tablet sitzen – und wenn man selbst das Smartphone in der Hand hat, passt das gleich gar nicht.
Die Realität sieht dann aber oft anders aus – und das ist vollkommen in Ordnung. Gerade in einer ohnehin schon stressigen Zeit wie Weihnachten ist es wichtig, nicht an einem perfekten Bild von den Feiertage festzuklammern. Dazu gehört auch, dass der ein oder andere Blick auf und Griff nach dem Smartphone kein großes Drama ist.
Vorherige Gespräche können helfen, die Erwartungen und Wünsche zu definieren, die jedes Familienmitglied an die Feiertage hat. Wenn es dann doch nicht so ist, wie man es sich gewünscht hat, sollte man ruhig bleiben und größere Störfaktoren offen ansprechen.
2. Medien- bzw. handyfreie Zeit festlegen
Die einfachste Option, Weihnachten ein bisschen medienfreier zu gestalten, sind vorab festgelegte Zeiten, in denen das Smartphone nicht benutzt werden soll. Dabei ist es wichtig, gemeinsame und klare Regeln aufzustellen. Eltern sind immer auch Vorbilder, die Zeiten gelten also auch für die Erwachsenen.
3. Spielerisch vom Smartphone wegbleiben
Der Verzicht auf digitale Geräte kann auch spielerisch angegangen werden. Zum Beispiel durch einen Handyturm. Während gemeinsamer Aktivitäten werden alle Smartphones auf einen Stapel gelegt. Wer sein Handy als erste Person nimmt, der bekommt eine vorher festgelegte „Strafe“.
Das kann alles sein – von Abwasch machen bis Wohnung saugen nach den Feiertagen. Man kann die Challenge natürlich auch andersherum gestalten: Wer sein Handy nicht anfasst, darf sich als erstes ein Geschenk unter dem Weihnachtsbaum aussuchen.
4. Bewusst integrieren
Über die Feiertage muss nicht unbedingt komplett auf das Handy verzichtet werden. Smartphones sind schon seit Jahren feste Bestandteile des Lebens – wieso sollte das an Weihnachten anders sein? Immerhin sind andere Medien bereits in das Weihnachtsfest integriert: Filme wie „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ oder „Kevin allein Zuhaus“ gehören bei vielen Familien zum Festtagsprogramm.
Warum also nicht das Smartphone integrieren? Zum Beispiel können Video-Anrufe mit Familienmitgliedern oder Freunden gemeinsam und zu einer bewussten Zeit gemacht werden, anstatt dass jeder an seinem Handy mit jemand anderem spricht. Auch mit einem Familien-Fotoshooting kann das Smartphone in die Festlichkeiten eingebaut werden – mit dem Bonus, dass dabei ein paar tolle Weihnachtsfotos entstehen.
5. Gemeinsame Offline-Rituale schaffen und stärken
Der Griff nach dem Handy lässt sich ganz einfach dadurch vermeiden, dass man erst gar nicht daran denkt. Gemeinsam kochen, Gesellschaftsspiele oder Geschichten vorlesen können Aktivitäten sein, bei denen die Kinder ihre Handys automatisch in der Tasche lassen – und die Eltern auch. Wenn der Fokus auf der gemeinsamen Zeit liegt und alle daran Spaß haben, wird die Zeit am Smartphone auch ohne vereinbarte Regeln weniger.
Hier kann es auch helfen, jährliche gemeinsame Rituale zu haben. Zur Weihnachtszeit bietet sich natürlich das Schmücken des Baums an. Aber auch ein gemeinsamer Spaziergang nach dem Festtagsschmaus kann eine schöne Weihnachtstradition ohne Handy werden.
6. Verständnis zeigen und alle integrieren
Nicht nur an Weihnachten wichtig: empathisch sein und Verständnis zeigen. Wenn sich die Erwachsenen unterhalten, ist es kein Wunder, dass sich das Kind ohne Geschwister, Cousins oder Cousinen gleichen Alters irgendwann langweilt und dann nach dem Handy greift. Es hat nichts zu tun, aber gehen kann es auch nicht.
Deswegen sollte darauf nicht mit Wut oder einem Handyverbot reagiert werden. Warum nicht stattdessen gemeinsame Spiele vorschlagen? Oder bewusst darauf achten, dass auch die jüngeren Familienmitglieder ins Gespräch eingebunden werden? Und wer weiß: Von den Nesthäkchen der Familie erklärt – vielleicht ist der neuste Snapchat-Filter oder der aktuelle Tiktok-Trend doch ein lustiges Thema für alle.