Hauk nennt Grünen-Pläne zu Windrädern im Forst utopisch

dpa/lsw Stuttgart. Der von den Grünen angestrebte breite Ausbau der Windkraft unter anderem im Staatswald ist nach Ansicht des baden-württembergischen Forstministers nicht zu schaffen. „Rund 2000 Windräder, das halte ich für utopisch“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist genauso utopisch wie die 1000 Windräder, die die Grünen bereits in der letzten Legislaturperiode gefordert haben.“

Problematisch seien dabei aber nicht die immer wieder umstrittenen Mindestabstände zwischen Wohngebiet und Windrad, sondern die naturschutzrechtlichen Vorgaben. „Es wurde in den vergangenen Jahren auf diesem Gebiet vor allem so wenig getan, weil die Restriktionen im Umweltministerium so streng waren“, sagte Hauk.

Die Grünen machten es sich zu einfach, wenn sie glaubten, der Staat müsse lediglich die Fläche in seinem Wald zur Verfügung stellen, damit dort Windräder gebaut werden könnten. „Es wird kaum ein Antrag abgelehnt“, sagte Hauk. „Aber in der Fläche geht trotz vieler Anträge nichts vorwärts, weil arten- und naturschutzrechtlich blockiert wird.“ Außerdem sei nicht nachzuvollziehen, warum nur in ein geschlossenes Ökosystem wie den Staatswald eingegriffen werden sollte, solange auch öffentliche Wälder wie der Stadtwald in Stuttgart oder in Reutlingen in Frage kämen.

Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) sieht dagegen durchaus Chancen im landeseigenen Besitz: „Der Staatsforst trägt viel zu wenig dazu bei, dass wir unsere Energieerzeugung auf Erneuerbare umstellen“, kritisierte er. „Ohne den Staatsforst werden wir uns sehr schwer tun, die Windkraft massiv auszubauen. Wir können es uns nicht leisten, unsere Wälder quasi auszuklammern, wenn wir neue Standorte suchen.“

Laut Umweltministerium waren zum Ende des ersten Halbjahres 726 Anlagen in Betrieb. Im vergangenen Jahr wurden 723 Anlagen gezählt und 2018 insgesamt 719 Anlagen. Zum Vergleich: In Niedersachsen als Nummer 1 im Ländervergleich drehen sich mehr als 6350 Windräder. Noch 2012 hatte man in Stuttgart aber gemeinsam mit der damals mitregierenden SPD das Ziel ausgegeben, 1200 Windanlagen zu bauen, um bis 2020 mindestens zehn Prozent des Energiebedarfs aus heimischer Windenergie zu erzeugen.