Der Wald als Patient: Hauk stellt Strategie 2050 vor

dpa/lsw Stuttgart. Der Wald in Baden-Württemberg ist ein Patient und wird es auch noch lange bleiben. Damit er aber in einigen Jahrzehnten ausreichend aufgestellt ist, um dem Klimawandel zu trotzen, hat das Land eine Waldstrategie erstellt. Nicht alleine, sondern in langen Gesprächen.

Der Wald als Patient: Hauk stellt Strategie 2050 vor

Peter Hauk (CDU), Minister für Ländlichen Raum in Baden-Württemberg. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Nach einem millionenschweren Notfallplan mit kurzfristigen Hilfen für den schwer geschädigten Wald will das Land mit einer neuen Waldstrategie die Weichen stellen für die kommenden Jahrzehnte. Ziel müsse es sein, ein langfristiges Programm zu erstellen, um den Wald bis zum Jahr 2050 klimastabil zu machen, teilte Forstminister Peter Hauk (CDU) mit. In einem Online-Forum will er heute gemeinsam mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die insgesamt 21 formulierten Eckpunkte der Waldstrategie vorstellen.

In den vergangenen Monaten waren die wichtigsten Inhalte für eine solche Waldstrategie in Gesprächen und Arbeitskreisen ausgetauscht und festgehalten worden. Eingebunden wurden dabei unter anderem die Forstwirtschaft und die Waldbesitzer ebenso wie Naturschützer, Tourismus, Regional- und Jugendverbände, Stadtplanungsämter und Wissenschaftler. Die Eckpunkte der langlebigen Strategie sollen das Waldmanagement in Zeiten des Klimawandels genauso betreffen wie den Wald als Erholungsraum, die Kommunikation und Bio- diversität, das Wildtiermanagement und die Digitalisierung.

Nicht nur in Baden-Württemberg wird der Wald zunehmend zum Patienten. Nach dem aktuellen Waldzustandsbericht des Forstministeriums gelten 46 Prozent der Waldfläche als deutlich geschädigt, im Jahr zuvor lag der Wert noch drei Prozentpunkte darunter. Schäden sind laut Bericht auf die Folgen von Hitze und Dürre zurückzuführen, auch der Borkenkäfer hinterlässt seine Spuren. Vor allem die Fichte, noch häufigste Baumart im Land, entwickele sich besorgniserregend.

Das Land unterstützt Waldbesitzer seit diesem Sommer mit 30 Millionen Euro pro Jahr - die Mittel sind auf vier Jahre ausgelegt. Anspruch auf Hilfe haben private und kommunale Waldbesitzer. Staatliche Hilfen gibt es nach Hauks Angaben unter anderem für die Aufarbeitung, die Lagerung und den Transport des Schadholzes. Außerdem für das Auffinden der vom Borkenkäfer befallenen Bäume und für den Aufbau klimastabiler Wälder. Das Land will auch zusätzlich Geld in die Forschung investieren.