Das Stuttgarter Weindorf ist zu Ende, doch die Vierteleschlotzer müssen nicht lange warten. Das Heilbronner Weindorf hat begonnen, doch Viertele sind dort verpönt.
Hunderte singen vor dem Heilbronner Rathaus „Kein schöner Land“.
Von Eberhard Wein
Zur Eröffnung des Heilbronner Weindorfs haben am Donnerstagabend wieder hunderte Besucher gemeinsam das Lied „Kein schöner Land zu dieser Zeit“ angestimmt. Anschließend starteten die Ehrengäste angeführt von Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) und Weinkönigin Kim Weißflog zu einem ersten Rundgang. Bis zum 20. September gilt der Platz rund um das historische Rathaus als größte Genussbühne Nordwürttembergs. Bis zu 350 Weine haben die beteiligten Weingüter in der Verkostung.
Nachdem verregneten Vorjahr startete das Heilbronner Weindorf in diesem Jahr bei Sonnenschein. Es findet seit 1971 statt und gilt nach dem eben zu Ende gegangenen und fünf Jahre jüngeren Stuttgarter Weindorf als größtes Weinfest in Baden-Württemberg. Alljährlich lockt es 250 000 Weinliebhaber an. Geboten werden Livemusik, Weinproben und Weinführungen, es gibt Familien- und Studententage. Der KI-Weinexperte Vinolin gibt Empfehlungen.
Älteste Weinbaustadt in Württemberg
Typisch für das Heilbronner Weindorf sind die kleinen Gläschen: hier gibt es keine Viertele, dafür Zehntele, die schon ab zwei Euro gefüllt werden. Heilbronn gilt als älteste Weinbaustadt in Württemberg. Der Lorscher Kodex belegt Weinberge schon für das Jahr 776.