BW von oben: Bahnprojekt Stuttgart-Ulm

Hier rast bald die Schwäb’sche Eisenbahn durch

In wenigen Jahren kommt man in einer halben Stunde von Stuttgart nach Ulm, schon im Winter sollen die ersten Züge über die Neubaustrecke fahren. Wie stark sie in die Landschaft eingreift, zeigen die Luftbilder unseres Projekts „BW von oben“.

Hier rast bald die Schwäb’sche Eisenbahn  durch

Für die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm wurde bei Mühlhausen eine gewaltige Brücke erstellt (hier die Baustelle im Juli 2020).

Von Ilka Dorothea Schnelle

Die Schwäb’sche Eisenbahn ist schon fast 180 Jahr alt. Von 1845 bis 1854 wurden die Streckenabschnitte zwischen Stuttgart und Ulm sowie in der Weiterführung bis an den Bodensee Stück für Stück für den Zugverkehr geöffnet. Damals haben die Schienen und die Züge noch zu den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen gehört.

Der Streckenverlauf hat sich seither nicht groß verändert. Mit der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm soll jedoch eine schnellere Verbindung hinzukommen. Schon Ende 2022 sollen erstmals Züge auf der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Wendlingen und Ulm fahren. Luftbilder unseres Projekts „BW von oben“ zeigen den Streckenverlauf 1968 und heute.

Wo die Neubaustrecke verläuft

Über die Neubaustrecke fährt man größtenteils parallel zur Autobahn A8 Richtung Ulm. Die Autotrasse war bereits zur Zeit des Nationalsozialismus in den 1930er-Jahren zu großen Teilen gebaut und fertiggestellt worden. Insgesamt 60 Kilometer neue Schienenwege, die mit bis zu 250 km/h befahren werden können, viele Kilometer Tunnelröhren sowie 37 Brücken sollen die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Ulm enorm verkürzen.

Damit wird ein Problem gelöst, vor dem auch die Ingenieure des 19. Jahrhunderts standen: die Schwäbische Alb. Damals wurden die Schienen so weit es ging um das Gebirge herum verlegt, in Zukunft können die Hochgeschwindigkeitszüge die Alb auf direktem Weg durchqueren.

Dass das eine gewaltige Aufgabe ist, kann man sich auch als Laie vorstellen. Wie spektakulär die Schienenbauwerke oberirdisch in die Landschaft eingreifen und wo die Schwäb’sche Eisenbahn künftig durchrast, zeigt die Bildergalerie.

Hier rast bald die Schwäb’sche Eisenbahn  durch

Aus dem Dunkeln fährt der ICE durch das Filderportal an der A8 bei Stuttgart-Fasanenhof ans Tageslicht.

Hier rast bald die Schwäb’sche Eisenbahn  durch

1968 war hier schon die Autobahn, an eine Bahnstrecke oder ein Gewerbegebiet aber noch nicht zu denken.

Hier rast bald die Schwäb’sche Eisenbahn  durch

Mittlerweile hat sich die Ansicht von oben stark verändert mit der an den Flughafen angrenzenden Baustelle.

Hier rast bald die Schwäb’sche Eisenbahn  durch

Bei Mühlhausen im Täle geht es 1968 noch verhältnismäßig idyllisch zu.

Hier rast bald die Schwäb’sche Eisenbahn  durch

Heute ist die Filstalbrücke mit einer Höhe von ungefähr 85 Metern die höchste Eisenbahnbrücke Baden-Württembergs und die dritthöchste Deutschlands.

Hier rast bald die Schwäb’sche Eisenbahn  durch

Damals war die A8 nur von Feldern umgeben.

Hier rast bald die Schwäb’sche Eisenbahn  durch

Heute unterqueren die Schienen die Autobahn an mehreren Stellen.

Hier rast bald die Schwäb’sche Eisenbahn  durch

Vom Bahnhof Merklingen ist 1968 noch nichts zu sehen.

Hier rast bald die Schwäb’sche Eisenbahn  durch

Mittlerweile ist das Bauprojekt fertig gestellt und auch die ersten Probefahrten fanden bereits statt.