„Hilfreich ist so ein Ding mit Perlen“

Spätestens heute beginnt die Schule auch für Abc-Schützen – Welche Tipps haben Zweitklässler für die Schulanfänger?

In Grund- und Gemeinschaftsschulen war in den vergangenen Tagen oder ist heute die Einschulung. Für Fünf-, Sechs- oder Siebenjährige beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Da gibt’s viele Fragen: Was kommt alles in den Ranzen? Was ins Mäppchen? Was ist beim Sport zu beachten? Wann macht man am besten Hausaufgaben? Wir haben sieben Zweitklässler der Plaisirschule befragt, welche Tipps sie für Abc-Schützen haben.

„Hilfreich ist so ein Ding mit Perlen“

Sie haben die heißen Tipps für Erstklässler (von links): Malin (2a), Lucia (2b), Lucas (2c), Lucia (2c), Mia (2c), Dimitra (2b) und Simon (2a).

Von Florian Muhl

BACKNANG. Mit dem Schulstart beginnt der Ernst des Lebens, so lautet ein alter Spruch. Dimitra und Lucas, die beiden Lucias sowie Malin, Mia und Simon machen aber keineswegs den Eindruck, dass es im vergangenen Jahr richtig ernst war. Im Gegenteil: Die Zweitklässler haben ihr erstes Schuljahr genossen. Alle haben sie sich in den Sommerferien auf die Schule, ihre Klassenkameraden und ihre Lehrerinnen beziehungsweise Lehrer gefreut. Sie haben Spaß am Lernen. Und sie können sich noch gut an ihren Start in der ersten Klasse erinnern.

„Die ersten Schultage waren aufregend, was da passiert. Die waren wirklich aufregend“, sagt Lucia aus der 2c. Was meint die Zweitklässlerin genau? „Ich fand’s aufregend zum ersten Mal in Mathe und bei Deutsch, da wusste ich ja nicht, welche Aufgaben, und ich fand’s aufregend, was da auf mich zukommt.“ Ähnliche Erinnerungen hat ihre Namensbase aus der 2b: „Es war voll spannend, wo wir gerechnet haben, weil ich wusste nicht, was wir rechnen werden und was die Aufgaben sind“, sagt Lucia. Mia kann sich auch noch gut erinnern: „Als ich in der Klasse war, hatte ich einen kleinen Trick. Ich guck mir die Aufgaben genau an, wie die gehen, dann arbeite ich so lange, bis ich nicht mehr weiter weiß, und frag dann meine Lehrerin, ob ich Hilfe bekomme.“

„Ein Radiergummi muss auch immer im Mäppchen drin sein“

Die Schülerin aus der 2c hat aber auch noch einen Tipp für Erstklässler, die sich nicht gleich an die Lehrerin wenden wollen, wenn sie nicht mehr weiter wissen, weil sie es selbst so gemacht hat: „Wenn es irgendwas in Mathe ist, hole ich mir was, womit ich schneller rechnen kann.“ Wer jetzt an einen Taschenrechner denkt, liegt falsch. „Das ist so ein Ding mit zwei kleinen Drähten dran, mit roten und blauen Kreisen.“ „Also Perlen“, wirft Dimitra ein. Also eine Art Rechenschieber. Ein gutes Hilfsmittel für die Abc-Schützen. Mit der kleinen Rechenschieberversion kann man schon bis 20 zählen.

Fächerübergreifend hat auch Malin einen heißen Tipp für die Erstklässler parat: „Immer fleißig sein“, rät die Schülerin aus der 2a. Dazu gehört natürlich auch, stets die notwendigen Dinge im Unterricht dabei zu haben. Also was gehört in ein gut sortiertes Mäppchen? „Man darf zum Beispiel keine Filzstifte mitnehmen, weil es ist halt schon blöd, wenn man was falsch schreibt, dann kann man’s halt nicht mehr wegradieren“, weiß Simon; wohl aus Erfahrung, so selbstbewusst, wie der Siebenjährige aus der 2a diesen Ratschlag vorbringt. In ihrem Mäppchen hat Lucia aus der 2c auch ein Lineal. „Das braucht man in der ersten noch nicht, aber in der zweiten kann’s schon sein, dass man manchmal was abmessen muss, wie lang es ist, und dann kann das Lineal schon helfen, dass du weißt, wie groß das ist.“ „Ein Radiergummi muss auch drin sein“, ruft Lucas. Der Siebenjährige meint, den bräuchte man schon von Anfang an. Simon hat noch einen Ratschlag: „Man sollte schon eine Schere nehmen oder irgendwas zum Schneiden, weil manchmal muss man irgendwas ausschneiden. Und einen Handlocher, falls die Lehrerin den vergessen hat.“ Mia hat zum Schluss noch eine Idee fürs Mäppchen: Man braucht auch immer einen Folienstift, auch schon in der ersten Klasse.“ Und was gehört in den Schulranzen? „Man braucht immer eine gelbe Mappe, wo man die Blätter reinmachen kann“, sagt Lucia aus der 2b. Lucia (2c) ergänzt: „...und das gelbe Mitteilungsheft; falls die Lehrerin irgendwas aufschreiben muss oder die Mama.“ „...und das Hausaufgabenheft“, wirft Lucas ein. „Da schreiben wir immer rein, was wir für Hausaufgaben haben.“ Das ist übrigens auch gelb. Apropos Hausaufgaben – wann ist der beste Zeitpunkt, die zu machen? „Am besten nach der Schule“, sagt Lucia (2c). „Nein, nach dem Mittagessen“, meinen Mia und Lucas. Simon ist anderer Ansicht: „Ich mache manchmal sogar vor dem Mittagessen, damit ich gleich danach mit meinen Freunden spielen kann.“ Da in den ersten Klassen auch gemeinsam gefrühstückt wird, sollten Erstklässler auch ans Vesper denken. Was könnten sie mitnehmen? Da sind sich die Zweitklässler einig: Brot, Knäckebrot oder Croissant, Obst und Gemüse, beispielsweise Karotten und Paprika. Es sollte halt Abwechslung drin sein.

Neben Mathe und Deutsch gibt’s ja auch Sportunterricht. Sollten da die Erstklässler auch was beachten? „Immer schnell umziehen“, rät Lucas, sonst sei zu viel Zeit verplempert. Simon hat einen wichtigen Tipp: „Man sollte immer seine Sportsachen dabei haben, weil die normalen Sachen sind nicht so gelenkig; die reißen halt schneller, wenn man sich dehnt“, sagt der Siebenjährige. Und was ist, wenn man seine Sportsachen doch vergessen hat? „Dann turnt man mit den normalen Kleidern“, sagt Malin. „Oder man tut gar kein Sport machen“, wirft Simon ein.

Abschließend hat Lucia aus der 2c noch einen Tipp für die Erstklässler: „Immer gut zuhören, was die Lehrerin sagt.“ Und zum Schluss will auch noch Lucia aus der 2b den Abc-Schützen eine Botschaft mit auf den Weg geben: Wichtig sei, „dass man immer nett zueinander ist, sonst kriegt man Ärger“. Von wem denn Ärger? „Von der Lehrerin.“

„Hilfreich ist so ein Ding mit Perlen“

In der ersten Klasse war der kleine Rechenschieber mit den Perlen eine echte Hilfe. Fotos: A. Becher