Hobbyfotografen für besondere Bilder ausgezeichnet

Zehn Fotografen haben die Jury beim Fotowettbewerb Blende 2019 in drei verschiedenen Kategorien überzeugt

Beim Fotowettbewerb Blende 2019 werden die besten Hobbyfotografen aus unserem Verbreitungsgebiet ausgezeichnet. In den Kategorien „Verkehrte Welt“, „In Bewegung“ und „Schöne analoge Welt“ haben sie miteinander konkurriert. Gewonnen haben einige bekannte Gesichter, aber auch auffallend viele junge Talente haben die Jury mit ihren Bildern begeistert.

Hobbyfotografen für besondere Bilder ausgezeichnet

Die Gewinner des Fotowettbewerbs Blende (von links):Heinrich Dyckmans, Julian Kugler, Ralf Blum, Dana Greiner (14), Ralph Krüger, Charlotte Obertreis, Ewald Birg, Linda Kaltschmid (13), Marion Sixt. Zum Fototermin verhindert war Sonderpreisträger Kiano Wiebe.Foto: J. Fiedler

Von Kristin Doberer

BACKNANG. Die Gewinnerbilder des Fotowettbewerbs Blende können den Betrachter auf den ersten Blick etwas verwirren. Sind das schneebedeckte Berge oder doch ein Parkplatz auf dem Bild von Heinrich Dyckmans? Und ist das Glas im nächsten Bild falsch herum oder steht der ganze Rest der Welt Kopf? Hier muss man durchaus zweimal hinsehen, um das tatsächliche Motiv ausmachen zu können. Aber das ist kein Wunder, schließlich lautete eines der Themen dieses Jahr „Verkehrte Welt“. Den ersten Platz belegte in dieser Kategorie Ewald Birg aus Backnang, mit seinem mosaikhaft zusammengesetzten Bild des Stuttgarter Kunstmuseums. 77 einzelne Bilder hat er von dem Museum aufgenommen und sie anschließend in außergewöhnlicher Weise aneinandergefügt. „Die einzelnen Bilder überlappen sich ein wenig und man sieht auch, dass sie zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen wurden. Das macht das Besondere an dem Bild aus“, sagt Birg.


Weil in der ersten Kategorie vor allem statische Fotos eingereicht wurden, bietet das zweite Thema mit „In Bewegung“ einen Kontrast. 109 Fotos wurden hier eingereicht, nur 4 prämiert. Ganz vorne dabei waren bei diesem Thema die Nachwuchsfotografen. Der erste Platz ging an den 17-jährigen Julian Kugler, der auf einer Reise in Australien einen Truck in voller Fahrt ablichtete. „Ich wollte die ganze Zeit, als ich in Australien war, so einen Roadtrain aufnehmen“, sagt der 17-Jährige. Der zweite Platz ging bei dem Thema an Marion Sixt, deren Bild von einer Kutsche vor allem mit seiner Komik gepunktet hat. Denn der Beifahrer versucht im letzten Moment, seine Hosenbeine vor dem Pfützenwasser zu schützen.


Auch Charlotte Obertreis ist 17 Jahre alt, sie hat mit einem Bild ihrer Tiershootings bei „In Bewegung“ den dritten Platz belegt. Außerdem wurde eine Kategorie nur für junge Fotografen ausgeschrieben; da diese in den Hauptkategorien aber bereits so erfolgreich abgeschnitten haben, wurden nur zwei Nachwuchspreise vergeben, die sich mit dem Thema „Schöne analoge Welt“ befassten. Überzeugt haben hier Bilder von Gegenständen aus vergangener Zeit wie eine analoge Kamera und ein Telefon mit Wählscheibe.


Zusätzlich wurden noch zwei Sonderpreise verliehen. Das Foto eines Baums, für den beim Bau einer Mauer extra Platz gelassen wurde, entstand ungeplant, als Ralph Krüger in seinem Mallorcaurlaub spazieren war. Das Motiv beeindruckt aufgrund seiner Ungewöhnlichkeit. Der andere Sonderpreis ging an ein Bild, das kein Schnappschuss, sondern geplant war. Mit brennender Stahlwolle und einer Langzeitaufnahme hat Kiano Wiebe ein faszinierendes Bild eingefangen.


Jurymitglied und Redaktionsleiter der Backnanger Kreiszeitung, Kornelius Fritz, überreichte den Gewinnern ihre Geldpreise zusammen mit Verleger Werner Stroh im Gesamtwert von 625 Euro, dazu bekamen sie eine Medaille sowie eine Urkunde. Fritz betonte bei seiner Rede die Wichtigkeit solcher Wettbewerbe. „In einer Zeit, in der alles von Bildern überflutet wird, kann man sich wieder rückbesinnen und sich auf das eine Bild konzentrieren, das sich von der Masse abhebt“, erklärte Fritz. Auch hob er hervor, wie wichtig gute Bilder für die Zeitung seien. „Die Zeitung lebt von Bildern, ohne gute Fotografen würden vermutlich weniger Leute unsere Artikel lesen.“


Insgesamt 224 Bilder wurden eingeschickt, weit weniger als in den Vorjahren. Trotzdem seien die meisten Bilder qualitativ sehr hochwertig gewesen. Für die Jury sei es nicht einfach gewesen, die Gewinner zu benennen.


Für die zehn Preisträger geht es jetzt in die nächste Runde. Mit ihren Bildern nehmen sie automatisch auch am Bundeswettbewerb teil und konkurrieren mit mehreren Tausend weiteren Hobbyfotografen. Hier waren einige Teilnehmer aus der Region schon recht erfolgreich. So gewann Charlotte Obertreis zum Beispiel letztes Jahr den ersten Platz des Bundeswettbewerbs. Auch nach der Preisvergabe blieben die Hobbyfotografen noch eine Weile sitzen, um sich untereinander über ihr Hobby auszutauschen.