Hochschule: Interesse an Karriere trotz Drohungen hoch

dpa/lsw Kehl. Trotz der Drohungen und Beleidigungen gegen Kommunalpolitiker ist das Interesse am Amt des Bürgermeisters aus Sicht der Verwaltungshochschule Kehl im Südwesten ungebrochen. „Ich höre zwar von vielen Bürgermeistern, dass sie Anfeindungen als ernstzunehmendes Problem empfinden, das schlägt sich aber noch nicht abschreckend auf den Nachwuchs nieder“, sagte Rektor Paul Witt der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

Seine Hochschule für öffentliche Verwaltung gilt als Schmiede für die Bürgermeister im Land. Anders als in Rheinland Pfalz drohten in Baden-Württemberg keine Personalengpässe in den Rathäusern.

Im Nachbarland erhalten die Vorsteher kleinerer Gemeinden laut Witt lediglich eine Aufwandsentschädigung. In Baden-Württemberg bekommen dagegen alle ein Gehalt und sind nach zwei Amtsperioden versorgungsberechtigt.

Die derzeit 1400 Studenten, die in Kehl ihr Studium mit einem Bachelor in Public Management abschließen, können im letzten Semester einen Schwerpunkt auf Kommunalpolitik legen. Dort spielt das Thema Bürgermeisteramt eine große Rolle, wie Witt erläutert: Die Zahl der Absolventen liege bei gleichbleibend etwa zwei Dutzend pro Jahrgang. Der Anteil derer, die sich eine Laufbahn als Schultes vorstellen können, werde eher größer als geringer. „Zwar sagen manche, das tue ich mir für zwei Besoldungsgruppen über einer normalen Beamtenkarriere nicht an, aber mehr schätzen die Vielfalt und die Gestaltungsmöglichkeiten des Amtes höher ein“, sagte Witt. Das sei erfreulich, gelte es doch den Beruf möglichst attraktiv zu halten.