Hoffenheim beim VfB: Bald wieder die Nummer 1 im Ländle?

Von Von Ulrike John, dpa

dpa/lsw Zuzenhausen. Selten in den vergangenen Jahren lagen der VfB, Hoffenheim und Freiburg so dicht beieinander. Die Kraichgauer wollen ihren Status als erfolgreichster Fußball-Club verteidigen.

Hoffenheim beim VfB: Bald wieder die Nummer 1 im Ländle?

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

An einem großen Saisonziel fehlt es der TSG 1899 Hoffenheim derzeit mangels Perspektive. Aber wieder die Nummer 1 in Baden-Württemberg - das wäre natürlich was! Entsprechende Gedankenspiele ließ sich Trainer Sebastian Hoeneß vor dem Bundesliga-Duell der Kraichgauer beim VfB Stuttgart am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) gerne entlocken.

„Das würde bedeuten, dass wir die beiden anderen Mannschaften hinter uns lassen und wahrscheinlich in der Tabelle noch klettern würden“, sagte der 38-Jährige am Freitag. „In der Rolle haben wir uns schon ganz gut gefallen. Trotz dieser kuriosen Saison ist es noch möglich und wir wollen es versuchen.“ Noch stehen der SC Freiburg (34 Punkte) und der VfB (33) vor dem derzeitigen Elften Hoffenheim, der in den vergangenen sieben Spielzeiten die erfolgreichste Erstliga-Mannschaft im Ländle war.

Die leise Hoffnung, doch noch irgendwie ins internationale Geschäft zu kommen, soll die Hoffenheimer auch weiter tragen. Nach vier ungeschlagenen Spielen hintereinander ist das Selbstbewusstsein der TSG wieder gewachsen. „Wir wollen das Maximum rausholen aus jedem Spiel und einfach unsere Hausaufgaben machen“, sagte Hoeneß. „Wir fühlen uns in der Position des Jägers und wollen diese Rolle weiter ausbauen.“

Nach dem Ausscheiden in der Europa League hat auch die Chefetage um Alexander Rosen noch kein konkretes Ziel für die letzten zehn verbliebenen Spiele ausgegeben. „Wir wollen den Weg mit aller Macht weitergehen. Über alles andere können wir ab dem 30. Spieltag sprechen“, erklärte Hoeneß nach Monaten mit vielen Corona-Fällen und schweren Verletzungen bei seinen Profis.

„Es sind noch 30 Punkte zu vergeben, das sind schon viele. Und seit ich in Hoffenheim bin, waren wir in der Rückrunde immer besser. Ich hoffe, dass das wieder so kommt und wir noch etwas Großes schaffen können“, sagte Flügelspieler Pavel Kaderabek im „Kicker“ mit Blick auf den fünf Punkte entfernten Rang 7, der für die Europa League oder die neue Europa Conference League reichen könnte.

Für Hoeneß ist die kurze Reise nach Stuttgart auch eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte: Mit dem VfB war der Sohn des früheren Stuttgarter Managers Dieter Hoeneß als Spieler 1999 deutscher B-Jugend-Meister - unter Trainer Hansi Kleitsch und unter anderem mit dem späteren Nationalstürmer Kevin Kuranyi: „Das war damals so ein Stück weit der Beginn einer tollen Karriere, er kam relativ frisch aus Brasilien“, erinnerte sich Hoeneß.

Geografisch lässt sich der TSG-Coach vor dem Aufeinandertreffen zwischen dem schwäbischen und dem nordbadischen Bundesligisten ohnehin nur schwer verorten. „Ich habe eine schöne Zeit gehabt in Stuttgart, aber auch in Sachsen, auch in Berlin“, sagte er mit Blick auf seine Stationen bei Hertha BSC und RB Leipzig. „Aktuell lebe ich in Baden, das ist gerade mein Zuhause. Wahrscheinlich bin ich von allem ein bisschen.“ Seine Heimat sei natürlich München, wo er geboren ist.

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