Hoffenheim will auch Dortmund überraschen

Von Von Patrick Reichardt, dpa

dpa Zuzenhausen. Der Start war verheißungsvoll, nun soll die nächste Überraschung her. Die TSG Hoffenheim und Trainer Hoeneß stehen gegen Vize-Meister Dortmund vor einer harten Prüfung. Toptorjäger Kramaric dürfte weiter das entscheidende Puzzleteil in der Offensive der Kraichgauer sein.

Duell der Europa-Starter Hoffenheim und Dortmund, Aufeinandertreffen der Toptorschützen Andrej Kramaric und Erling Haaland: Wenn die Partie der beiden Bundesliga-Verfolger am Samstag (15.30 Uhr/Sky) das hält, was sie verspricht, dürfen sich die 6030 zugelassenen Fans auf ein echtes Fußball-Spektakel freuen. „Es ist ein Topspiel gegen eine Mannschaft, die sehr, sehr gut besetzt ist. Es ist für uns eine große Herausforderung. Wir freuen uns darauf“, sagte TSG-Trainer Sebastian Hoeneß, der drei Wochen nach dem furiosen 4:1 über Triple-Sieger FC Bayern gerne auch gegen den BVB zum Favoritenschreck mutieren würde.

Hoffenheim hat mit sechs Punkten aus drei Spielen einen ordentlichen Start hingelegt - und muss nach Ende der Transferperiode nun nicht mehr um den Verbleib des Kroaten Kramaric bangen. „Andrej ist heiß. Er ist motiviert, da bin ich mir sicher, das weiß ich. Ich glaube, wenn Andrej motiviert ist, ist die Gefahr groß, dass er wieder zuschlägt“, prophezeite Hoeneß. Bisher hat einzig Kramaric (sechs Tore) häufiger getroffen als Bayerns Torgarant Robert Lewandowski (fünf) und BVB-Juwel Haaland (vier).

Über den Ausgang des Spiels dürfte am Samstag auch maßgeblich das Duell der beiden Torjäger entscheiden. Hoeneß bezeichnete beide als „herausragende Akteure“ und fügte an: „Die Gemeinsamkeit ist offensichtlich, sie sind beide extrem torgefährlich. Als Stürmertyp sind sie unterschiedlich.“

Während Haaland eher der große Stoßstürmer sei, habe Kramaric eine andere Rolle, die er vor allem mit seiner technischen Brillanz ausspielt. „Sehr abschlussstark“ seien beide, urteilte Hoeneß, der trotz zweier Doppelpacks des Norwegers in den ersten Bundesliga-Wochen keine Sonderbewachung plant. „Grundsätzlich müssen wir das als Team lösen. Ich halte nichts davon, einen abzustellen, der ihm hinterherläuft“, erläuterte der 38-Jährige.

In der Innenverteidigung muss der Neffe von Uli Hoeneß weiter improvisieren. Neben dem Langzeitausfall des am Kreuzband verletzten Ermin Bicakcic ist auch Kapitän Benjamin Hübner nach Beschwerden im Sprunggelenk noch nicht wieder zurück. „Er ist weiterhin verletzt und wird nicht zur Verfügung stehen“, sagte Hoeneß. Die beiden Neuzugänge, Ryan Sessegnon und Rückkehrer Sebastian Rudy, dürfen hingegen gleich auf einen Einsatz hoffen.

Ob die 6030 Zuschauer wirklich wie geplant kommen dürfen, war am Donnerstag noch offen. Man sei „nahezu stündlich im Austausch“ mit den Behörden, sagte Pressesprecher Holger Kliem. Stand jetzt spiele man mit Zuschauern. Angesichts der steigenden Corona-Zahlen droht anderen Bundesliga-Clubs an diesem Wochenende entweder die Rückkehr zu Geisterspielen oder eine drastische Reduzierung des Kontingents.