In Liberec: TSG 1899 Hoffenheim erstmals in der K.o.-Runde

Von Von Ulrike John, dpa

dpa Liberec. Auch im 18. Europacup-Spiel trifft Hoffenheim - sogar zweimal. Für den einstigen Dorfclub ist der Sieg in Tschechien ein ganz besonderer: Erstmals überwintert die TSG im internationalen Geschäft. Baumgartner und Kramaric entscheiden mit späten Treffern die Partie.

In Liberec: TSG 1899 Hoffenheim erstmals in der K.o.-Runde

Andrej Kramaric spielt den Ball. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Die TSG 1899 Hoffenheim darf sich schon auf die nächste Auslosung in der Europa League am 14. Dezember freuen. Der Fußball-Bundesligist feierte mit dem 2:0 (0:0) am Donnerstagabend beim FC Slovan Liberec in Tschechien den vierten Sieg im vierten Gruppenspiel. Damit ziehen die Kraichgauer erstmals in ihrer Clubgeschichte in die K.o.-Runde eines internationalen Wettbewerbs ein. Für den Fußball-Bundesligisten erzielten Christoph Baumgartner (77. Minute) und der eingewechselte Andrej Kramaric per Handelfmeter (89.) die Tore für die TSG, die ihre Tabellenführung ausbaute.

„Es ist für uns alle etwas Besonderes, Geschichte geschrieben zu haben. Die früheren Auftritte der TSG waren oft ordentlich, aber es hat nicht zu den Punkten in den internationalen Wettbewerben gereicht“, sagte der Österreicher Baumgartner. „Das haben wir in diesem Jahr sehr gut gemacht. Nun sind wir in der K.o.-Phase und wollen noch weiter kommen.“

Die beiden abschließenden Spiele bei Roter Stern Belgrad (3. Dezember) und gegen KAA Gent (10. Dezember) sind damit nicht mehr von Bedeutung. Unter dem damaligen Chefcoach Julian Nagelsmann waren die Hoffenheimer in der Europa League 2017 und in der Champions League 2018 jeweils als Gruppenletzter nach der Vorrunde ausgeschieden.

„Wir waren etwas zu behäbig und sind nicht gut hinter die Kette gekommen. Es ist ein Spiel, das man gewinnen muss. Wir waren im richtigen Moment da und haben das Tor erzielt“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß nach dem Abpfiff. Der 38-Jährige schonte im leeren Stadion u Nisy zunächst Torjäger Kramaric, der beim 3:3 am Samstag gegen den VfB Stuttgart sein Comeback gegeben hatte. Der Kroate saß erstmal auf der Bank. Dafür stürmten der Brasilianer Klauss und der erst 18 Jahre alte Maximilian Beier - ohne aber groß Akzente zu setzen.

Von den sieben Hoffenheimer Profis, die zuletzt in Quarantäne waren, stand nur Spielmacher Sebastian Rudy in der Startelf. Nach der Pause kam noch Robert Skov als Verstärkung für die linke Außenbahn. Liberec hatte beim 0:5 im Hinspiel gleich 15 coronabedingte Ausfälle, präsentierte sich dieses Mal aber ungleich widerstandskräftiger.

In der an Höhepunkten armen ersten Halbzeit rieben sich beide Mannschaften in Zweikämpfen auf. Rudy, Baumgartner und Florian Grillitsch konnten das Spiel der TSG zwar einigermaßen ordnen, zündende Ideen blieben aber aus. Bei der einzigen Chance für die Gäste traf Baumgartner nach einer halben Stunde den Pfosten.

Die in magentafarbenen Trikots angetretenen Hoffenheimer, in der Liga seit sechs Begegnungen sieglos, mühten sich auch im zweiten Durchgang zunächst vergebens. Nach einer Stunde kamen Kramaric und Ihlas Bebou für den Angriff, doch ins Tor traf ein anderer: Baumgartner sah nach Zuspiel von Melayro Bogarde die Lücke - und Torwart Filip Nguyen bei seinem Schuss aus 15 Metern nicht gut aus. Kurz vor Schluss traf auch Kramaric vom Elfmeterpunkt.