Hoeneß nach Krimi weiter: Hoffenheim siegt in Chemnitz

Von Von Frank Kastner, dpa

dpa/lsw Chemnitz. Bei Pflichtspieldebüt des neuen Trainers zittert sich Hoffenheim in die zweite Pokal-Runde. Am Ende entscheiden die besseren Nerven im Duell vom Punkt.

Hoeneß nach Krimi weiter: Hoffenheim siegt in Chemnitz

Sebastian Hoeneß im Stadion vor Spielbeginn. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Sebastian Hoeneß hat seine erste Bewährungsprobe als Trainer der TSG 1899 Hoffenheim nur mit großer Mühe bestanden. Dank zwei gehaltener Elfmeter von Torwart Oliver Baumann gewann der Fußball-Bundesligist am Sonntag in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 3:2 (2:2, 1:1, 0:0) im Elfmeterschießen beim Drittliga-Absteiger Chemnitzer FC.

„Unterm Strich haben wir uns das natürlich anders vorgestellt. Unser klares Ziel war es, dass wir die Partie nach 90 Minuten entschieden haben“, sagte Hoeneß nach dem Pflichtspieldebüt als TSG-Trainer. „Dennoch bin ich stolz auf die Mannschaft.“

Vor 3095 Zuschauern - zugelassen waren 4632 - im Stadion an der Gellertstraße erzielte Andrej Kramaric in der 48. Minute die Führung für die Gäste. Der CFC drehte die Partie dank der Treffer von Kevin Freiberger (59.) und Christian Bickel (100.), ehe Hoffenheim per Foulelfmeter von Kramaric (110.) ausglich. Im Elfmeterschießen parierte Baumann zwei Elfmeter, ehe der Chemnitzer Christian Bickel als letzter Schütze das Tor verfehlte.

Noch im Februar stand Hoeneß als Coach vom FC Bayern München II in Chemnitz beim Drittliga-Duell an der Seitenlinie und verlor 0:1. Vor Anpfiff gab er sich betont gelassen. Er sei zwar angespannt, sagte Hoeneß, aber es sei „eine Anspannung, die ich kenne, die ich brauche“.

Nachdem auf dem Rasen zunächst wenig passierte, war er nach 21 Minuten zum Handeln gezwungen. Pavel Kaderabek musste mit Oberschenkelproblemen raus. Für ihn kam Joshua Brenet. Die erste klare Torchance für den Europa-League-Teilnehmer aus dem Kraichgau gab es erst in der 34. Minute: Kramaric verpasste aus Nahdistanz das CFC-Gehäuse, so wie in der 43. Minute per Kopf.

Hoffenheim scheute oft den steilen Pass und wirkte im Spielaufbau gegen tief stehende Chemnitzer ideenlos. Nach dem Wechsel war der dritte Versuch von Kramaric dann drin: den Querpass von Ihlas Bebou musste er nur noch einschieben. Die Hoffenheimer drängten auf das 2:0, doch Chemnitz glich plötzlich aus. Freiberger nahm eine Flanke gekonnt an und überwand Baumann mit einem Drehschuss aus acht Metern.

Der Regionalligist, der schon fünf Punktspiele bestritten hat, war plötzlich hellwach. Hoffenheim wirkte kraftlos. In der 89. Minute köpfte Bicakcic den Ball zwar ins Tor, doch der Linienrichter sah eine Abseitsstellung. In der Nachspielzeit hatte der eingewechselte Simon Roscher den CFC-Siegtreffer auf dem Fuß, sein Schuss ging knapp daneben.

In der Verlängerung gab es sofort Aufregung. Schiedsrichter Patrick Hanslbauer zeigte nach einem Foul an Mijat Gacinovic (95.) auf den Elfmeterpunkt. Nach heftigen Protesten der Chemnitzer und Rücksprache mit seinem Assistenten nahm der Referee seine Entscheidung zurück. Dann verwandelte Bickel mit seinem Treffer das CFC-Stadion in ein Tollhaus, ehe Kramaric den Favoriten ins Elfmeterschießen rettete.