Hoffnungen auf Notenbank-Signale treiben Dax an

dpa Frankfurt/Main. Vor der Veröffentlichung des jüngsten Fed-Protokolls hat der Dax am Mittwoch wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Der Leitindex schloss 1,30 Prozent höher auf 11.802,85 Zählern.

Hoffnungen auf Notenbank-Signale treiben Dax an

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen

Noch besser schlug sich der MDax, der die Aktien mittelgroßer deutscher Unternehmen umfasst. Er legte um 1,88 Prozent auf 25.456,74 Punkte zu.

Die US-Notenbank veröffentlicht das Protokoll zur jüngsten Zinssitzung am Abend mitteleuropäischer Sommerzeit. Ende Juli hatte die Fed erstmals seit einer Dekade ihren Leitzins verringert. Von der Mitschrift erhoffen sich Anleger und Analysten Hinweise darauf, ob die Notenbank nachlegt und ihre Zinsen weiter senkt.

Am Donnerstag beginnt zudem das Notenbank-Symposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming. Dort wird Fed-Chef Jerome Powell die Eröffnungsrede halten, von der ebenfalls Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Zentralbank erwartet werden.

Mit Continental erholte sich am Mittwoch ein besonders schwacher Wert des jüngsten Dax-Abschwungs seit Ende Juli kräftig. Für die Papiere des Autozulieferers und Reifenkonzerns ging es um 2,16 Prozent hoch. Top-Wert mit plus 2,81 Prozent waren die Titel des Softwarekonzerns SAP.

Im MDax stoppten die Aktien des Biotech-Unternehmens Evotec mit plus 6,08 Prozent ihren jüngsten Kursverfall. Auch Gea waren mit plus 3,98 Prozent weit vorne. Nach zahlreichen Gewinnwarnungen des Anlagenherstellers in drei Jahren sieht Goldman Sachs bei dem Anlagenbauer nun Licht am Ende des Tunnels.

Mit dem Ingenieurdienstleister Bertrandt kappte ein weiteres Unternehmen mit Schwerpunkt auf der Automobilindustrie seine Prognose für 2019. Die Aktien rutschten nach der Meldung auf den tiefsten Stand seit Ende 2011 und verbuchten als Schlusslicht im SDax zum Handelsende einen Abschlag von 11,80 Prozent. Dagegen waren in dem Index die seit langer Zeit sehr schwachen Leoni-Aktien mit einem Aufschlag von fast 10 Prozent diesmal unter den besten Werten. Die Bank HSBC hatte sie von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft. Nach den Halbjahreszahlen sei für den Autozulieferer das Schlimmste wohl vorbei, lautete die Begründung.

Die Papiere des Kohlenstoffspezialisten SGL Group gewannen fast 11 Prozent, nachdem sie in der vergangenen Woche auf ein Rekordtief eingebrochen waren. Unter den Nebenwerten hinter dem SDax verbuchten die Aktien des Batterieherstellers Voltabox, der im kommenden Jahr wieder in die Gewinnzone zurückkehren will, einen Kursaufschlag von 16,67 Prozent.

Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,33 Prozent auf 3394,89 Zähler. Der Pariser Cac 40 legte um 1,70 Prozent zu und der Londoner FTSE 100 um 1,11 Prozent. In New York notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss 1 Prozent höher.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,68 Prozent am Dienstag auf minus 0,66 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,08 Prozent auf 147,00 Punkte nach. Der Bund-Future verlor 0,16 Prozent auf 178,66 Punkte. Der Euro wurde zuletzt mit 1,1096 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1104 (Dienstag: 1,1076) US-Dollar festgesetzt und der Dollar somit 0,9006 (0,9029) Euro gekostet.