Quentin Tarantino hat mit scharfen Worten über Paul Dano eine Debatte ausgelöst. Der Regisseur attackierte den Schauspieler in einem Podcast ungewöhnlich heftig.
Regisseur Quentin Tarantino (l.) lässt kein gutes Haar an Schauspieler Paul Dano (r.).
Von Katrin Jokic
In einem Gespräch im „Bret Easton Ellis Podcast“ erklärte Quentin Tarantino, Paul Thomas Andersons Drama „There Will Be Blood“ wäre in seiner Liste der besten Filme des Jahrhunderts weiter vorn gelandet – wenn der Film nicht „diesen großen, gigantischen Makel hätte“.
Gemeint war Paul Dano. Tarantino bezeichnete den Schauspieler unter anderem als „weak sauce“, „weak sister“ und sogar als „den schwächsten Schauspieler der SAG“, also der US-amerikanischen Schauspielergewerkschaft.
Dano, der im Film in einer Doppelrolle die Brüder Paul und Eli Sunday spielt, sei für ihn „uninteressant“ und „nichtssagend“.
Tarantino betonte zwar, die Leistung sei nicht „furchtbar“, aber sie nehme dem Film die Wucht. Als Alternative nannte er Austin Butler, der aus seiner Sicht die stärkere Gegenfigur zu Daniel Day-Lewis abgegeben hätte.
Tarantino holt aus
Bei Dano blieb es nicht. Tarantino nutzte das Gespräch, um zwei weitere Schauspieler grundsätzlich abzuwerten: Owen Wilson und Matthew Lillard. „Ich mag Owen Wilson nicht, ich mag Matthew Lillard nicht“, sagte der Regisseur knapp.
Bemerkenswert: Wilson spielt in „Midnight in Paris“, einem der Filme, den Tarantino in seiner Top-10-Liste des 21. Jahrhunderts führt, die Hauptrolle.
Hollywood verteidigt Paul Dano
Binnen Stunden meldeten sich prominente Stimmen zu Wort, um Dano gegen die harschen Vorwürfe zu schützen.
Matt Reeves, Regisseur von „The Batman“, schrieb, Paul Dano sei ein unglaublicher Schauspieler und ein unglaublicher Mensch. Ben Stiller, der bei der Miniserie „Escape at Dannemora“ Regie führte, stellte auf X klar: „Paul Dano ist verdammt brillant.“
Auch Alec Baldwin erklärte in einem Video, er liebe Paul Dano: „Und wer ihn nicht liebt, sollte einfach still sein.“
Colleen Foy, Dano-Kollegin aus „There Will Be Blood“, widersprach Tarantino besonders deutlich: Sie habe bei der Crew-Premiere hinter dem Regisseur gesessen – und dort sei Tarantino „offensichtlich begeistert“ von Danos Performance gewesen. Seine aktuellen Aussagen passten aus ihrer Sicht nicht zu seiner damaligen Reaktion.
Was sagen User online dazu?
Auf X und Reddit formierte sich schnell deutliche Kritik an Tarantinos Tonfall und Motivation. Viele Nutzer sehen die Attacke weniger als Analyse, sondern als persönlichen Affront:
Die Grundstimmung: Verwunderung über den unnötig scharfen Ton und der Verdacht, Tarantino verfolge eine persönliche Agenda.
Das sind Tarantinos Lieblingsfilme
Neben den Kontroversen präsentierte Tarantino im Podcast auch seine persönliche Top-10-Liste der besten Filme des 21. Jahrhunderts – mit einigen überraschenden Platzierungen:
Während Tarantino also erneut für Aufsehen sorgt, bleibt die Diskussion um seine Bewertung Paul Danos ein Thema, das Hollywood noch länger beschäftigen dürfte.