Holzstreit: Sägewerke wollen vom Land hohen Schadenersatz

dpa/lsw Stuttgart. Im Streit um die Holzvermarktung in Baden-Württemberg fordern zahlreiche Sägeunternehmen Schadenersatz in Millionenhöhe vom Land. Die international tätige Rechtsanwaltskanzlei Quinn Emanuel reichte nach eigenen Angaben im Namen der Ausgleichsgesellschaft für die Sägeindustrie GmbH Klage beim Landgericht Stuttgart ein. Die „Schwäbische Zeitung“ berichtete am Mittwoch zuerst darüber. Nach Angaben der Kanzlei verlangen die 36 beteiligten Unternehmen rund 416 Millionen Euro. Sie gehen davon aus, dass sie jahrelang zu hohe Preise für ihr Holz bezahlt haben.

Das Land hatte die eingeschlagenen Stämme zentral vermarktet. Das Bundeskartellamt hatte diese Praxis im Jahr 2015 mit einer Verfügung stark eingeschränkt. Der Bundesgerichtshof hob die Verfügung und ein Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf dazu im Juni 2018 jedoch wegen Fehler im Verfahren auf - ohne zu entscheiden, ob ein Verstoß gegen das Kartellrecht vorliegt.

Inzwischen hat das Land eine Reform der Forstverwaltung auf den Weg gebracht, die auch den Rückzug aus der Vermarktung von Holz aus Privat- und Kommunalwäldern vorsieht. Beim Land war die Klage am Mittwoch nach Angaben einer Sprecherin des Ministeriums für den Ländlichen Raum noch nicht eingegangen.