Hymer Group kommt gut durch die Krise

dpa Bad Waldsee. Der deutsche Wohnmobilbauer Erwin Hymer Group (EHG) profitiert von neuen Urlaubswünschen und verändertem Reiseverhalten der Verbraucher. Der Auftragsbestand erhöhte sich zum 31. Juli 2020 auf 1,38 Milliarden Euro (plus 79 Prozent), wie der Vorstandsvorsitzende Martin Brandt am Montag in Bad Waldsee mitteilte. Die steigende Nachfrage zeige sich auch bei den Zulassungszahlen.

Von August 2019 bis Juli 2020 ging der Umsatz allerdings durch den Lockdown gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro zurück. Zum Gewinn macht Hymer grundsätzlich keine Angaben. Mit der Wiederaufnahme der Produktion nach wochenlangem Produktionsstillstand sowie der teilweisen Unterbrechung der Lieferketten habe eine Wachstumsphase eingesetzt, sagte Brandt.

Gründe dafür seien das sichere Reisegefühl im Freizeitfahrzeug während der Corona-Pandemie und das starke Verlangen nach Abstand (Social Distancing) gewesen. Positiv ausgewirkt habe sich auch der Rückgang von kommerziellen Flügen und Kreuzfahrten und die befristete Senkung der Mehrwertsteuer in Deutschland.

Der Wohnmobilbauer veröffentlichte seine Geschäftszahlen 2019/2020 (1. August 2019 bis 31. Juli 2020) erstmals seit der Übernahme durch den US-Branchenriesen Thor im Februar 2019. Thor Industries hatte Hymer im Februar für rund 1,9 Milliarden Euro gekauft. Eine der bekanntesten Thor-Marken ist Airstream. Die Zahl der Mitarbeiter lag zum Stichtag 31. Juli 2020 bei 7350 Vollzeitarbeitskräften für die Gruppe und damit auf dem Niveau der Vorjahre.