Immer mehr Kinder besuchen Privatschulen

Vor allem Akademikerfamilien verlassen staatliches Bildungssystem

Berlin /KNA - Laut einer Studie hat sich der Anteil der Kinder in Deutschland, die eine Privatschule besuchen, verdoppelt. Mittlerweile gehen danach gut neun Prozent und damit fast jedes zehnte Kind hierzulande auf eine private und nicht auf eine öffentliche Schule. Weiter heißt es in der am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), dass es in den neuen Bundesländern sogar zehn Prozent der Schüler sind.

Auf Basis von Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) hat das DIW zudem herausgefunden, dass Privatschüler immer häufiger aus Akademikerhaushalten kommen. In den ostdeutschen Bundesländern hänge der Besuch einer Privatschule zudem zunehmend vom Einkommen der Eltern ab, hieß es. „Die soziale Segregation zwischen privaten und öffentlichen Schulen hat in den vergangenen 20 Jahren deutlich zugenommen“, sagte Katja Spieß, die eine der Autorinnen ist.

In Westdeutschland gab es demnach 1995 noch keine Unterschiede: Kinder aus akademischen Elternhäusern gingen mit einem Anteil von knapp vier Prozent nicht häufiger auf eine Privatschule als Kinder, deren Eltern keine Berufsausbildung hatten. Ganz anders die Situation im Jahr 2015: Fast 17 Prozent der Akademikerkinder besuchten zu diesem Zeitpunkt eine private Schule.