Immer mehr Menschen im Südwesten leiden an Depressionen

dpa/lsw Stuttgart. Im Südwesten leiden immer mehr Menschen an Depressionen. Das haben Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse ergeben. Demnach stieg die Zahl der Patienten mit wiederkehrenden Depressionen von 2010 bis 2020 um rund 140 Prozent. Das ist der größte Anstieg im Ländervergleich. Im Bundesdurchschnitt stieg die Patientenzahl um 82 Prozent, hieß es in einer Mitteilung von Dienstag.

Die Zahl der Patienten mit nur einmaligen depressiven Phasen ist im gleichen Zeitraum um rund 33 Prozent gestiegen. Das liegt ebenfalls über dem Bundesschnitt (plus 25 Prozent).

Im Gegensatz zu anderen Bundesländern zeichnet sich in Baden-Württemberg im direkten Vergleich zum Jahr 2019 aber noch kein nennenswerter „Corona-Effekt“ und kein deutlicher Anstieg der Fälle ab. Laut Aileen Könitz, Ärztin und Expertin für psychiatrische Fragen bei der KKH, können von ersten Anzeichen wie Energiemangel, Lustlosigkeit und Reizbarkeit bis zu einer Depressions-Diagnose viel Zeit vergehen. Welchen Einfluss die Virus-Pandemie habe, zeige sich erst in einigen Jahren. Während der ersten Lockdown-Phase hätten aber viele Patienten aus Angst vor Ansteckung Arztbesuche gemieden.

© dpa-infocom, dpa:211109-99-923741/2